Kommentar zu fehlendem Personal für TestsFatales Zögern zulasten der Pflegeheime

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Corona_Test

Ein Arzt macht bei einer Frau einen Abstrich für einen Corona-Test. Das Fachpersonal, das solche Tests in Alten- und Pflegeheimen im Rheinisch-Bergischen Kreis durchführen könnte, fehlt vielerorts. 

Schon vor Monaten sind Teststrategien für besonders gefährdete Personengruppe wie in Senioreneinrichtungen von Landes- und Bundespolitikern angekündigt worden. Passiert ist dann ganz lange nichts. Insofern ist es gut, dass die längst überfälligen Tests nun erhältlich sind und sich die Einrichtungen darum kümmern „dürfen“.

Was aber die Durchführung der Tests angeht, werden sie von Bund und Land indirekt weiterhin im Regen stehen gelassen. Denn die Tests dürfen nur von eingewiesenem Fachpersonal durchgeführt werden. Und dabei arbeiten die Mitarbeitenden in Senioren- und Pflegeheimen nicht nur angesichts der aktuell nötigen zusätzlichen Corona-Schutzmaßnahmen ohnehin längst am Limit. Auch vor Corona bereits fehlte seit Jahren Fachpersonal in der Branche.

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Insofern ist die händeringende Suche nach freiwilligen Helfern ebenso wie die vermehrten Bitten von Einrichtungen auch im Kreisgebiet um Unterstützung durch die Bundeswehr nicht nur ein Hilferuf der Betroffenen, sondern auch ein Armutszeugnis für die Pandemie-Verantwortlichen in Land und Bund. Sie haben trotz eigener Ankündigungen auch die Entspannung der Corona-Lage im Sommer nicht genutzt, um Schutzstrategien für gefährdete Gruppen inklusive Umsetzung so durchzuplanen, um starten zu können, wenn es nötig ist.

Eine fatale Verzögerung, bei der jeder einzelne zusätzliche Todesfall allein schon ein viel zu hoher Preis ist.  

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