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Missbrauchsfall von Bergisch GladbachPolizei nimmt einen achten Tatverdächtigen fest

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Handschellen (1)

Symbolbild/

Bergisch Gladbach/Köln/Lünen. – Im Zusammenhang mit dem Missbrauchs-Netzwerk um einen 42-jährigen Bergisch Gladbacher hat die Polizei einen weiteren Mann im Kreis Unna festgenommen. Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft Köln am Montag bekanntgegeben. Der 47-Jährige Mann aus der 88.000-Einwohner-Stadt Lünen steht wie der Bergisch Gladbacher sowie sechs weitere bereits festgenommene Männer in dem Verdacht, Kinder sexuell missbraucht und dabei gefilmt zu haben.

Auf Antrag der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC) bei der Staatsanwaltschaft Köln, bei der die Ermittlungen in Nordrhein-Westfalen vergangene Woche gebündelt wurden, hat ein Richter des Amtsgerichts Dortmund am Sonntagabend Untersuchungshaft gegen den 47-Jährigen angeordnet. Vier Staatsanwältinnen und Staatsanwälte sind bei der ZAC mit den Ermittlungen in den Missbrauchs- und Kinderpornografie-Fällen befasst.

Mehr als 200 Ermittler sind landesweit im Einsatz

In der von der Kölner Polizei eingerichteten Sonderkommission, der „Besonderen Aufbauorganisation Berg“, sind mittlerweile landesweit mehr als 200 Ermittler in unterschiedlichen Einsatzabschnitten vor allem mit der Auswertung des bei den Tatverdächtigen sichergestellten kinderpornografischen Materials beschäftigt.

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Weiterhin gehen Polizei und Staatsanwaltschaft davon aus, dass bei der Sichtung und Auswertung des Beweismaterials noch weitere Tatverdächtige ermittelt werden können. Mittlerweile ist auch das Bundeskriminalamt eingeschaltet, es werden Verbindungen des Chatnetzwerks ins Ausland geprüft. Allein in einem Chat waren bis zu 1800 Teilnehmer, die laut Polizei nun alle überprüft werden.

57-Jähriger aus Alsdorf sitzt in Untersuchungshaft

Zu Verfahrensdetails im neuen Festnahmefall von Lünen wollten Polizei und Staatsanwaltschaft wegen der noch andauernden Ermittlungen am Montag noch keine weiteren Angaben machen. Unterdessen sind die Ermittler unter anderem auch noch mit der Durchsuchung eines 57-jährigen Tatverdächtigen aus Alsdorf bei Aachen beschäftigt, der am Freitag festgenommen worden war und seit dem Wochenende in Untersuchungshaft sitzt.

Wie im Bergisch Gladbacher Fall dürfte es dabei auch um die Suche nach Datenträgern mit kinderpornografischen Fotos und Videos gehen. In Bergisch Gladbach und anderen Tatorten wurden dazu auch die erst vor wenigen Wochen in Dienst gestellten Datenspeicherspürhunde der Polizei NRW eingesetzt. Sie waren nach dem Missbrauchs-Fällen von Lügde angeschafft und ausgebildet worden. Drei der landesweit fünf Hunde sind in Köln stationiert. 

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