KrankeitswelleDen Kliniken in Rhein-Berg gehen die Pflegekräfte aus

Lesezeit 2 Minuten
Vor dem Marienkrankenhaus in Bergisch Gladbach stehen ein Schild und ein Baum.

Auch im Marienkrankenhaus in Bergisch Gladbach sind einige Pflegekräfte erkrankt.

Das Gesundheitssystem auch in Rhein-Berg ist derzeit stark belastet. Den Kliniken macht der hohe Krankheitsstand unter den Pflegekräften zu schaffen.

Fehlende Medikamente in den Apotheken, hoher Krankenstand beim Personal in Arztpraxen sowie in Krankenhäusern: Angesichts einer Welle von Infektionen, die besonders Kinder und Jugendliche erreicht hat, ist die Lage in der medizinischen Versorgung angespannt, auch im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Das bestätigt auch das Evangelische Krankenhaus Bergisch Gladbach (EVK) auf Anfrage: „Die Situation ist angespannt“, heißt es in einer Stellungnahme der Klinik. Das EVK schreibt von einer grundsätzlich hohen Anzahl von Patienten, auch was Influenza, Corona und RSV angeht. Besonders Kinder sind stark von der Ausbreitung des Respiratorischen Synzytial-Virus’ (RSV) betroffen.

Insbesondere erschwert der erhöhte Aufwand der Isolation von einigen Patienten die Arbeit zusätzlich.
Stellungnahme des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach

„Insbesondere erschwert der erhöhte Aufwand der Isolation von einigen Patienten die Arbeit zusätzlich“, berichtet das EVK. Auch der Krankenstand bei den Mitarbeitern sei hoch. Nicht betroffen von der Infektwelle sei die Intensivstation. Stand Dienstagnachmittag sind laut Divi-Intensivregister von den 30 Intensivbetten kreisweit 28 belegt, drei davon mit Corona-Patienten, eine Person davon wird invasiv beatmet.

Wie es in den beiden anderen Klinken in Bergisch Gladbach, dem Vinzenz-Palotti-Hospital und dem Marienkrankenhaus, aussieht, ist offiziell nicht zu erfahren. Trotz mehrfacher Anfragen in den vergangenen Tagen war vom Betreiber beider Häuser, den GFO-Klinken Rhein-Berg, keine Stellungnahme zu bekommen. Nach Informationen dieser Zeitung ist zumindest im Marienhospital die Lage aber aufgrund des hohen Krankenstandes unter den Pflegekräften so angespannt, dass zahlreiche nicht dringende OPs verschoben werden mussten.

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) und das Landesgesundheitsministerium reagieren auf die „Erkrankungswelle bei Kindern und Jugendlichen“ mit einem zusätzlichen Video-Kindernotdienst an Feiertagen und Wochenenden. Ab Heiligabend 10 Uhr, an beiden Weihnachtsfeiertagen, am Mittwochnachmittag, 28. Dezember, und an den kommenden Wochenenden können Eltern von kranken Kindern und Jugendlichen eine Videosprechstunde bei einem Kinderarzt bekommen. Dort werde entschieden, ob die Betroffenen eine Kinder-Notarztpraxis aufsuchen.

Eine spezielle Software ist nicht notwendig, nur ein Smartphone, Tablet, Notebook oder ein Computer mit Kamera und Mikrofon. Eltern kranker Kinder können sich unter der Telefonnummer 0211/59707284 (24. Dezember bis 31. Januar, mittwochs 16 bis 22 Uhr, Wochenende und Feiertag 10 bis 22 Uhr) melden, und bekommen dann über SMS oder E-Mail einen Link und eine eigene Transaktionsnummer (TAN), um den Videochat zu betreten.

KStA abonnieren