S-Bahn-StreichungenBergisch Gladbacher Grüne fordern schnelle Lösung für die Stadt

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Die S-Bahn Linie 11 fährt in Richtung Bergisch Gladbach.

Die S-Bahn-Linie 11 fährt nur noch zweimal in der Stunde Richtung Köln. Das hält die Fraktion der Grünen in Bergisch Gladbachs für untragbar.

Jede dritte Bahn fällt erst einmal aus. Gladbachs Grüne sehen die DB Regio in der Pflicht. Direkt-Bus nach Thielenbruch könnte Folgen lindern.

Nach der Mitteilung der DB Regio NRW, vorerst jede dritte Bahn der S-11 zu streichen (wir berichteten), fordert die Fraktion der Grünen im Rat von Bergisch Gladbach „eine sofortige und rasch umsetzbare Lösung“ der Misere durch die Verantwortlichen. Als Großstadt ohne ICE-Anschluss dürfe Bergisch Gladbach nicht auch noch „vom Regionalverkehr halb abgeschnitten werden“, kritisieren die Grünen.

Die Kürzung des Taktverkehrs der S-11 von und nach Bergisch Gladbach bis zum Fahrplanwechsel – und vermutlich darüber hinaus – sei nicht hinzunehmen. Die DB Regio AG setze damit ihr wichtigstes Kapital aufs Spiel: die Zuverlässigkeit.

Jede dritte S-Bahn der Linie 11 ist gestrichen

Die S-11, Hauptachse der Bahn nach Köln, fährt wegen Personalmangels montags bis freitags nur noch im 20/40-Minuten-Takt. Eine von drei Bahnen je Stunde fällt ersatzlos aus, auch ein Busangebot gibt es nicht. Bis zum 8. Dezember soll die Einschränkung dauern.

Wer mit der S-Bahn von Bergisch Gladbach fahren möchte, kann dies ab sofort nur noch zu den Abfahrtsminuten „13“ und „53“ machen. Alle Fahrten, die im bisherigen 20-Minuten-Takt zur Minute „33“ abfuhren, wurden gestrichen. Ab dem Kölner Hauptbahnhof verkehren die Bahnen zu den Minuten „27“ und „47“. Die S-Bahn ab Minute „07“ fällt aus.

Grüne fordern Ersatz: Direkt-Bus nach Thielenbruch könnte helfen

„Wenn wir uns in Bergisch Gladbach nicht darauf verlassen können, dass die Bahn immer fährt“, so Dr. Friedrich Bacmeister, Co-Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, „kehren viele zum Autofahren zurück“. Die Stadt selbst könne wenig ausrichten, da der Nahverkehr auf der Schiene Aufgabe von go.Rheinland sei, das wiederum den Vertrag mit der DB Regio geschlossen habe.

Bacmeister appellierte an diese Vertragspartner: „Sorgen Sie für einen vernünftigen Ersatz“. Für eine gute Lösung, jedenfalls für Pendler zum Kölner Neumarkt und nach Düsseldorf, hält Bacmeister einen Direkt-Bus nach Thielenbruch. Der Verweis auf die Buslinie 436 helfe nicht weiter: „Der (Bus) braucht vom Bahnhof Gladbach nach Dellbrück mindestens 26 Minuten“, kritisierte Bacmeister.

Nach Ansicht von Jonathan Ufer, verkehrspolitischer Sprecher der Gladbacher Grünen, seien Kürzungen und Verspätungen die „Folge jahrzehntelanger (bundes-)politischer Fehlentscheidungen und mangelhafter Finanzierung“. Das dürfe nicht zulasten der Stadt Bergisch Gladbach gehen, fordern die Grünen: „Den 114 000 Einwohnern Bergisch Gladbachs muss ein verlässlicher Anschluss ans Rheinland erhalten bleiben.“

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