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Ohne AnschlussWie sich Rhein-Berg auf die Vollsperrung der Bahnlinie 2026 vorbereitet

Lesezeit 2 Minuten
Ein Bahnhof. Der Bahnsteig ist menschenleer, im Vordergrund Bahngleise mit Endpollern.

Ein verwaister S-Bahnhof: So dürfte es 2026 in Bergisch Gladbach aussehen, wenn 2026 die Strecke drei Monate lang gesperrt ist.

CDU und Grüne fordern Vorkehrungen für April bis Juli 2026, wenn die S-Bahn 11 nicht in Bergisch Gladbach ankommt. Vier Ersatzangebote geplant.

Ausfallende oder in Dellbrück kehrtmachende Züge der S-Bahn 11 sind bereits heute an der Tagesordnung, im kommenden Frühjahr aber soll der Verkehr auf der Strecke zwischen Köln-Mülheim und der Endhaltestelle in Bergisch Gladbach mindestens drei Monate lang komplett eingestellt werden. Grund sind Bauarbeiten der Bahn, die allerdings noch nicht direkt etwas mit dem zweigleisigen Ausbau der Strecke zwischen Dellbrück und Gladbach zu tun haben.

CDU und Grüne fordern unterdessen, sich schon jetzt im Kreis auf die Vollsperrung einzustellen und Vorkehrungen zu treffen. Bereits von der Bahn terminiert ist der Zeitraum vom 10. April bis 3. Juli 2026, weitere noch zu terminierende Maßnahmen kämen noch hinzu, wissen die Mehrheitsfraktionen im Kreistag zu berichten.

Vier Ersatzverkehrsangebote für die Dauer der Sperrung gefordert

Sie wollen insbesondere vier Ersatzverkehrsangebote für die Dauer der Sperrung auf- beziehungsweise ausbauen: einen Schienenersatzverkehr (SEV) entlang der S-Bahn-Strecke, eine Busverbindung von Gladbach zur Straßenbahnendhaltestelle Thielenbruch, eine Ausweitung und Vernetzung der Leihstationen des Bergischen-E-Bike-Systems sowie des Radverleihnetzes der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) sowie Schnellbusse von Gladbach in die Kölner Innenstadt.

Ein Stadtplan von Köln und Bergisch Gladbach zeigt die Stationen, an denen man sich E-Bikes ausleihen kann.

Diese Zweirad-Leihstationen sollen laut Antrag von CDU und Grünen „massiv ausgebaut“ werden.

„Die anstehenden und bereits angekündigten Baumaßnahmen an der S 11 zwischen Köln-Mülheim und Bergisch Gladbach ... werden den Alltagsverkehr im Rheinisch-Bergischen Kreis und darüber hinaus massiv beeinträchtigen“, warnen CDU und Grüne.

Ohne frühzeitig entwickelte, zuverlässige und attraktive Alternativen drohe ein „dauerhafter Verlust von Fahrgästen an den Individualverkehr“, so die Antragsteller im Verkehrsausschuss des Kreises.

Abwanderung von Pendlern auf das Auto befürchtet

Eine solche Abwanderung von Pendlerinnen und Pendlern auf Auto und Co. aber stehe sowohl den Klimazielen des Kreises als auch der Verkehrslenkung entgegen. „Wir müssen uns frühzeitig auf die Vollsperrung einstellen“, mahnte Grünen-Fraktionschefin Ursula Ehren im Verkehrsausschuss des Kreises.

Und auch wenn Henning Rehse (Freie Wähler) insbesondere die „massive Ausweitung und Vernetzung der Leihstationen im E-Bike-System“ (siehe „Das soll konkret als Alternative zur gesperrten S 11 angeboten werden“) noch als „zu wolkig und zu blumig“ erschien, fiel das Votum am Ende doch einhellig aus.

Einstimmig stimmte der Verkehrsausschuss dafür, die Kreisverwaltung zu beauftragen, unverzüglich gemeinsam mit dem Zweckverband go.Rheinland, der Stadt Köln und den regionalen Verkehrsunternehmen ein „umfassendes Ersatz- und Ergänzungskonzept“ für die geplanten und bereits angekündigten Sperrungen der S-Bahn-Linie S 11 zwischen Köln-Mülheim und Bergisch Gladbach zu erarbeiten und umzusetzen.