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Ausgelagerte KunstZanders soll zum Bergisch Gladbacher Museumsdepot werden

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem riesigen Areal der ehemaligen Papierfabrik Zanders soll auch ein Depot für ausgelagerten Museumsstücke entstehen.

Auf dem riesigen Areal der ehemaligen Papierfabrik Zanders soll auch ein Depot für ausgelagerten Museumsstücke entstehen.

Auf der Suche nach möglichem Stauraum für ausgelagerte Kunst ist man fündig geworden: das Zandersgelände. 

Depots dringend gesucht! Für alle Gladbacher Museen fehlen geeignete Räume, um den vorhandenen Bestand an Ausstellungsstücken aufzubewahren. Dies ist ein fortwährendes Problem, das die Verwaltung seit mehreren Jahren zu lösen versucht. Das Grundlegende dabei: Weil nicht alle Ausstellungsgegenstände , über die die Museen verfügen, dem Publikum präsentiert werden können, müssen Depoträume eingerichtet werden.

In Bergisch Gladbacher Kulturausschuss hatten kürzlich die Vertreter der Verwaltung um den Beigeordneten Stefan Dekker und auch die Kulturpolitiker geklagt, dass quasi überall Depoträume fehlen würden. Nicht nur das Bergische Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe in Bensberg sei davon betroffen, mit seinen Sammlungen zu Alltagsgegenständen der bergischen Menschen um das Jahre 1850.

Auch die Villa sucht nach Räumen

Auch das Kunstmuseum Villa Zanders, das Aushängeschild der Gladbacher Kultur, sucht seit Jahren händeringend nach Lagerflächen, derzeit sind Kunstwerke im Keller der Villa oder in deren Dachgeschoss gelagert. Beide Orte, so die Verwaltung , seien ungeeignet und entsprächen nicht der Vorgaben zur Aufbewahrung.

Mittlerweile richten sich die Blicke auch in Richtung des Geländes der ehemaligen Papierfabrik Zanders. Nicht nur als Ort der beruflichen Bildung (Exzellenzbaustein als Teil des neuen Bildungscampus), der Kultur und des Miteinanders („Zentralwerkstatt“) oder der Stadtbücherei (Zanders-Forum) könnte das Areal genutzt werden. Offenbar gibt es mit dem stillgelegten Gebäude „Testlabor“ auch eine mögliche Idee für ein übergreifendes Depot. Davon hatten zuletzt die engagierten Kulturpolitikerinnen Anne Skribbe (Bündnis 90/Die Grünen) und Ute Stauer (SPD) gesprochen. Als Depot-Ort für die Gladbacher Museen sollte dieses Gebäude (es liegt in der Nähe des künftigen Kulturzentrums „Zentralwerkstatt“) geprüft werden, appellieren die beiden Politikerinnen an die Verantwortlichen der Stadt.

Überrascht vom Vorschlag zeigt sich der neue Beigeordnete Stephan Dekker. Bislang sei ihm diese Idee nicht begegnet. Aber prüfenswert sei sie selbstverständlich, sagt Dekker. Er werde sich in den kommenden Wochen auch mit Oliver Brügge, dem Geschäftsführer der Zanders-Entwicklungsgesellschaft darüber sprechen. „Natürlich gehen wir allen Möglichkeiten nach, die sich uns bieten könnten, um die Depotsituation nicht nur des Kunstmuseums, sondern auch der anderen Museen zu verbessern.“ Manches Andere, was in den vergangenen Jahren in Sachen Depot diskutiert worden sei, werde wohl nicht realisiert. Ein Anbau an das Städtische Kunstmuseum, sagt Dekker, könne er sich auch nur schwer vorstellen.

Dafür kämen wohl nur Teile des Parks an der Villa Zanders infrage oder Teilbereiche des Konrad-Adenauer-Platzes, falls so etwas angegangen werden sollte. Anläufe der Politik, die in diese Richtung führen könnten, gibt es derzeit nicht.