„Wie Weihnachten, nur ohne Freude“Supermärkte in Rhein-Berg planen Lieferdienste

Lesezeit 2 Minuten
Markus Hetzenegger baut einen Lieferservice auf.

Markus Hetzenegger baut einen Lieferservice auf.

Rhein-Berg – Bernhard Hetzenegger und sein Bruder Markus, die die Edeka-Märkte in Herkenrath, Sand und Moitzfeld betreiben, sind gerade dabei, einen Lieferservice für ihre Kunden aufzubauen. „Wir haben einen Lieferwagen, wir haben Fahrer, nun müssen wir noch planen, bis wann die Kunden bestellen müssen“, sagt Bernhard Hetzenegger. Allerdings – in der aktuellen Situation ist das nicht ganz einfach für das Unternehmen – nach wie vor wird Hetzenegger von Kunden überrannt, die sich eindecken wollen.

Die Situation sei, sagt Hetzenegger, „wie Weihnachten, nur ohne die Freude“. Der Rewe-Lieferservice, der zentral online organisiert ist, verzeichnet entsprechend der Nachfrage in den Rewe-Märkten, eine erhöhte Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln und Drogerieartikeln.

Überlegungen für vorübergehende Lieferdienste

Die Online-Bestellung kann der Kunde dann entweder nach Hause liefern lassen oder im Markt seiner Wahl abholen. Allerdings weist Pressesprecher Andreas Krämer darauf hin, dass für eine Online-Bestellung ein Mindestbestellwert von 50 Euro gelte:. „Es gibt bei uns keine Planungen, diesen zu verringern.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Dietmar Tönnies, Inhaber des Rewe-Marktes in Odenthal, überlegt, vorübergehend einen eigenen Lieferdienst einzurichten, eine Seniorenassistenz hat bereits ihre Bereitschaft signalisiert, mit anzupacken. Im regulären Betrieb, schildert Tönnies, rechne sich ein Lieferdienst nicht, er habe ihn vor zwei Jahren abgeschafft. Was Tönnies jedoch zuerst einrichtet, ist eine Kindertagesstätte im Alten Forsthaus – sechs seiner Mitarbeiterinnen haben 13 Kinder.

Maßnahmen gehen Gastronomie durchaus an Existenz

Tönnies Frau Franzis übernimmt die Kinderbetreuung an drei Tagen pro Woche von 8 bis 12 Uhr. „Wir müssen uns tageweise voranarbeiten“, sagt Tönnies. Er bedauert: „Wir machen tolle Umsätze, aber die Freude ist nicht so da.“

Weniger rosig sieht die Chefin des italienischen Restaurants und Lieferdienstes Al Capriccio die Situation: Die Nachfrage beim Pizza-Taxi sei eher abgeflaut, schildert Nunzia Ferrera. „Viele Menschen sind zuhause und kochen selbst“, vermutet die Gastronomin. „Dennoch haben wir ganz normale Öffnungszeiten im Lieferdienst.“ Die Maßnahmen gegen das Corona-Virus könnten für Gastronomie-Betriebe schon an die Existenz gehen, sagt Ferrera.

KStA abonnieren