SportlerehrungDie besten Athleten Rhein-Bergs und ein falscher „Hausmeister“

Lesezeit 5 Minuten
Ein Mann hängt an einer Laterne über dem Publikum im großen Saal des Bergischen Löwen.

Einen großen Auftritt im Gala-Teil der Sportlerehrung brachte Artist Noah Chorny (Vertical Theater) auf die Laterne.

Bei einer Gala für die Sieger der Sportlerehrung im Bergischen Löwen gibt es Überraschungen und großes Lob für den „Sport-Kreis“.

So ganz scheint der Mann im Trenchcoat nicht in die feierliche Gala-Atmosphäre im Bergischen Löwen zu passen. „Das ist unser Hausmeister, der mal nach der Laterne schauen soll“, erklärt niemand Geringeres als TV-Sportkommentator Tom Bartels von der Bühne und nimmt dem Mann im Trenchcoat die Flasche ab. Der wankt zur Laterne vor der Bühne und klettert dann ebenso flink wie akrobatisch an dem sich biegenden Mast empor.

Klar, das ist nicht der „Hausmeister“, sondern Artist Noah Chorny aus Bergisch Gladbach und damit einer der hochkarätigen Schmankerl aus dem Galaprogramm, in dessen Rahmen am Dienstagabend die Sieger der Sportlerwahl des Kreissportbunds in Kooperation mit Bergischer Landeszeitung und Kölner Stadt-Anzeiger geehrt wurden.

Alle Vertreter der Plätze 1 bis 3 der Sportlerehrung 2023 stehen auf der Bühne des Bergischen Löwen mit Vertretern von Kreis, Kreissportbund, Verbänden und Partnern der Sportlerwahl.

Großes Siegertreppchen: Die Sportlerinnen, Sportler und Mannschaften der ersten drei Plätze der Sportlerehrung mit Vertretern von Kreis, Kreissportbund, Verbänden und Partnern der Sportlerwahl.

Im Mittelpunkt standen die Sportlerinnen, Sportler und Mannschaften, die von den Leserinnen und Lesern der Zeitungen und einer Fachjury aus Kreissportbund, Sportjugend und Sportjournalisten dieser Redaktion sowie von Radio Berg die meisten Stimmen erhalten hatten.

Wir sind ein Sport-Kreis, jeder vierte Mensch im Kreis ist in einem Sportverein aktiv.
Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises

Zuvor jedoch gehörte die Bühne denen, die mit viel Engagement seit Jahren Sportlerinnen und Sportler auf ihrem Weg begleiten: 15 vom Sportausschuss des Kreises nominierten  Jugendbetreuerinnen und -betreuern. „Wir sind ein Sport-Kreis, jeder vierte Mensch im Kreis ist in einem Sportverein aktiv“, betonte Landrat Stephan Santelmann.

„Ich bin gespannt, wer aufs Treppchen kommt“, bekannte Gunter Derksen, der Regionalvorstand der Kreissparkasse Köln, die die Sportlerehrung seit Jahren unterstützt. Die Sparkassen seien der größte nationale Sportförderer, betonte Derksen. Den ersten Siegern konnte er, der selbst lange aktiv Handball gespielt hat, gleich mit Regionaldirektorin Christiane Bechem die individuell gestalteten Siegertrophäen überreichen: FC-Fußballer und U17-Weltmeister Justin von der Hitz aus Forsbach hatte es wie berichtet ganz oben aufs Treppchen geschafft, Radsportler Leon Arenz (RSV Staubwolke Refrath) den zweiten und Voltigierer Justin van Gerven (Reitsportverein Dünnwald) aus Bergisch Gladbach den dritten Platz bei den Sportlern belegt.

Ehrung der Sportler des Jahres mit Gunter Derksen, Justin van Gerven, Leon Arenz, Justin von der Hitz, Christiane Bechem.

Die Sportler des Jahres (v.l.) Justin van Gerven (3.), Leon Arenz (2.) und Justin von der Hitz (1.) ehren Gunter Derksen und Christiane Bechem (KSK).

Bestens vorbereitet und in durch und durch mit den Sportlerkarrieren vertrautem Interesse, entlockte Top-Moderator Tom Bartels den Athleten Interessantes über Pläne und Ziele (siehe Seite 33) und hakte beim Thema Radsport bei einer weitere Koryphäe im Publikum nach: der langjährigen „Stimme der Tour de France“, Herbert Watterott (siehe „Sportlerehrungssplitter“).

Nochmals stimmten mehr Teilnehmer bei Sportlerwahl für ihre Favoriten ab

Ein engagiertes Plädoyer für mehr Beachtung und Berücksichtigung des Behindertensports in der Berichterstattung insbesondere der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten hielt der Vorsitzende der Stiftung Behindertensport, Rüdiger Oppers, der früher selbst als Journalist und Moderator für den WDR tätig war.

Gemeinsam mit Michael Greuel, dem Gesamtredaktionsleiter und Geschäftsführer der Rheinischen Redaktionsgemeinschaft, zu der auch die Lokalausgabe dieser Zeitung gehört, zeichnete Oppers die Sportlerinnen auf den vorderen Plätzen aus: Speerwerferin Victoria Krause (Leichlinger TV) auf Platz 1, Para-Leichtathletin Jule Roß (TSV Bayer 04 Leverkusen) aus Bergisch Gladbach (2. Platz) und Fußballerin Alma Demiri (1. FC Köln) aus Heiligenhaus.

Ehrung der Sportlerinnen des Jahres mit Michael Greuel, Victoria Krause, Alma Demiri, Jule Roß, Rüdiger Oppers.

Die Sportlerinnen des Jahres (v.l.) Victoria Krause (1.), Alma Demiri (3.) und Jule Roß (2.) zeichneten Michael Greuel (l.) und Rüdiger Oppers (r.) aus.

Erfreut berichtete Michael Greuel, dass die Zahl der Leserinnen und Leser, die sich an der Sportlerwahl beteiligt hatten, nochmals gestiegen seien und zeigte sich beeindruckt von der Bandbreite der Erfolge, die in Rhein-Bergs Sportwelt im vergangenen Jahr erzielt und nun ausgezeichnet wurden.

Dancin' Midis legten fantastische Show auf die Bühne und wurden Erste

Ein faszinierendes tänzerisches Plädoyer für Pressefreiheit brachten die Dancin' Midis des Bergisch Gladbacher Dance-In auf die Bühne, wirbelten federleicht synchron mit Klemmbrettern über die Bühne. Es sollte nicht ihr einziger Triumph dort sein. Kurz darauf wurden sie auch als Sieger der Mannschaftswertung der Sportlerwahl geehrt, was Dagmar Pollnow-Meding vom Dance-In nutzte, um auch der langjährigen Lokalsportchefin dieser Zeitung, Elli Riesinger zu danken, dass sie auch Sportarten wie dem Tanzen Raum eingeräumt und zu Anerkennung verholfen habe.

Tänzerinnen der Dancin' Midis tanzen mit Klemmbrettern über die Bühne des Bergischen Löwen in Bergisch Gladbach.

Einen großartigen Auftritt im Gala-Teil der Sportlerehrung brachten auch die Dancin' Midis (zugleich Mannschaftssieger der Sportlerehrung) auf die Bühne.

Auf Platz zwei wurde die Hockey-Damenmannschaft des THC RW Bergisch Gladbach geehrt. Den dritten Platz teilten sich die Korfballer des TuS Schildgen mit dem Nationalteam im Korfball, in dem die Schildgener ebenfalls stark vertreten sind.

Die Hockey-Damen des THC RW Bergisch Gladbach mit Kreissportbundchef Uli Heimann und Landessportbund-Präsident Stefan Klett stehen auf der Bühne des Bergischen Löwen in Bergisch Gladbach.

Belegten den 2. Platz: Die Hockey-Damen des THC RW Bergisch Gladbach mit Kreissportbundchef Uli Heimann (l.) und Landessportbund-Präsident Stefan Klett (r.).

Der Kreissportbund Rhein-Berg und der Rheinisch-Bergische Kreis seien eine „Erfolgssäule“ im Land, würdigte der Präsident des Landessportbunds, Stefan Klett aus Wipperfürth, den hiesigen Einsatz für den Sport und den Beitritt von Rhein-Berg zum Standort Köln des NRW-Olympiastützpunkts.

Das dürfte nicht nur Kreissportbundchef Uli Heimann, der die Ehrung der Mannschaften gemeinsam mit Klett vornahm, gefreut haben, sondern auch zahlreiche Vertreter von Vereinen und Förderer im Hintergrund, die die Sportgala verfolgten. Im Anschluss wurde bei Suppe und Kaltgetränken im Foyer noch lange über sportliche Erfolge, Zukunftspläne und einen gelungenen Sportlerehrungsabend gesprochen.


Sportlerehrungssplitter

Unmittelbar nach der Sportlerehrung schon die Zeitung vom folgenden Tag mit den Siegerinnen und Siegern lesen – das konnten die Athleten, Besucherinnen und Besucher der Sportlerehrung des Kreissportbundes am Dienstagabend dank eines Sonderdrucks der Sportlerehrungsseite dieser Zeitung. Interessiert wurden darin Erfolge studiert und die Punkte verglichen. Möglich gemacht hatte den Service der Rheinisch-Bergische Kreis, der den Druck der von der Redaktion vorproduzierten Seite übernommen hatte.

Menschen lesen bei der Sportlerehrung Rhein-Berg in der Zeitung vom folgenden Tag.

Fand großen Anklang: Sonderdruck der Siegerseite zur Sportlerwahl.

Auf der Bühne im großen Saal des Bergischen Löwen von TV-Sportmoderator Tom Bartels gewürdigt zu werden, ist eine große Sache. Dabei auch noch mit der Titelmelodie der ARD-Sportschau oder anderen bekannten Sport-Jingles auf die Bühne geleitet zu werden, macht den Auftritt perfekt. Bei der Gala zur Sportlerehrung sorgte dafür die Band „Sportophonics“.

Die „Sportophonics“ spielt vor der Bühne des Bürgerhauses Bergischer Löwe in Bergisch Gladbach.

Melodien aus dem Sport steuerten die „Sportophonics“ bei.

Nicht nur zahlreiche Ehrengäste wie Rathauschefs beziehungsweise deren Vertreter und Vertreter von Sportverbänden und Fußballkreis Berg, sondern auch Menschen, die wie Jochen Baumhof (TV Refrath) oder Heike Müller (RV Blitz Hoffnungsthal) Geburtstag hatten, sowie die Landtagsabgeordneten Martin Lucke und Tülay Durdu sowie der Kreissportbundehrenvorsitzende Dr. Hardi Wittrock verfolgten das Gala-Programm.

Tom Bartels interviewt Herbert Watterott bei der Sportlerehrung Rhein-Berg.

Legendär: Herbert Watterott (r.) im Gespräch mit Tom Bartels.

Im Publikum auch eine echte Legende: Sportkommentator Herbert Watterott („Stimme der Tour de France“) aus Bensberg, mit dem Gala-Moderator Bartels auch über Radsportler Leon Arenz sprach: „Alle großen Straßenfahrer haben auf der Bahn angefangen“, so Watterott. (wg)

KStA abonnieren