Gaststätte BagatelleBetreiber fühlen sich von der Stadt Rösrath schlecht behandelt

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Seit ihrem Start Anfang 2016 ist die Gaststätte Bagatelle ein wichtiger Anziehungspunkt in der Ortsmitte von Hoffnungsthal.

Seit ihrem Start Anfang 2016 ist die Gaststätte Bagatelle ein wichtiger Anziehungspunkt in der Ortsmitte von Hoffnungsthal.

Rösrath – Schlecht behandelt von der Stadt Rösrath fühlen sich Reja und Daniel Rabe, die Inhaber der Gaststätte Bagatelle in Hoffnungsthal. In einem auf Facebook veröffentlichten (und inzwischen wieder gelöschten) Brief an Bürgermeister Marcus Mombauer beklagen sie, dass das Ordnungsamt ein für den 14. Juli geplantes Sommerfest der Bagatelle nicht genehmigt hat.

Auch die Baugenehmigung für einen Biergarten und die Genehmigung für Außengastronomie stehen demnach aus.

Irgendwann sei „ein Punkt erreicht, wo es wirklich schwierig wird, hier gastronomisch weiterzumachen“, schreibt das Ehepaar Rabe. „Wo man einfach die Lust verliert.“

Das Wirtsehepaar äußert Unverständnis, dass die Stadt ein Fest, das „inklusive Auf- und Abbau“ bis 22 Uhr dauern sollte, abgelehnt hat – „auf Grund der zu erwartenden Lärmemissionen“, wie das Ordnungsamt schreibe. Für die Außengastronomie sei das Notwendige getan, so das Ehepaar Rabe: Ein Schallschutzgutachten liege vor, formale Fehler seien korrigiert. Die Stadt habe schon eine Baugenehmigung für den Biergarten in Aussicht gestellt.

Reja und Daniel Rabe reagieren auch auf den Hinweis des Ordnungsamts, dass die Bagatelle auf ihrer Internetseite für nicht angemeldete Veranstaltungen werbe.

Beitrag zum Leben im Ort

„Das stimmt in Teilen“, räumen sie ein. Zumindest beim Tanz in den Mai hätten sie einen Ausschankwagen aufgestellt. Diesen hätten sie wegen des schlechten Wetters aber nicht genutzt. Sie hätten sich um den Aufwand und auch ein Minus nicht gekümmert, „weil wir totale Lust darauf hatten, im und mit dem Ort einen richtig schönen Abend zu machen“. Auch das geplante Sommerfest auf französische Art sei als Beitrag zum Leben im Ort geplant gewesen – mit Beteiligung von lokalen Bands, Interessengemeinschaft Hoffnungsthal und Turnverein Hoffnungsthal.

Daniel und Reja Rabe betreiben auch in der Kölner Südstadt eine Gaststätte mit dem Namen Bagatelle.

Daniel und Reja Rabe betreiben auch in der Kölner Südstadt eine Gaststätte mit dem Namen Bagatelle.

Bürgermeister Mombauer betonte auf Anfrage dieser Zeitung, dass die Stadt an einer funktionierenden Gastronomie interessiert sei. „Ich weiß, wie wichtig das Leben in den Gaststätten ist.“ Er werde „alles tun, damit das Kneipensterben nicht weiter fortschreitet“. Daher habe er die Inhaber der Bagatelle für nächste Woche zum Gespräch eingeladen. Er werde erklären, was die Gaststätte noch zu tun habe, um die Vorgaben für Außengastronomie zu erfüllen. Bisher seien die notwendigen Formalien „nicht eingehalten“.

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Mombauer, der als Dezernent für das Ordnungsamt zuständig ist, nennt mehrere noch ausstehende Schritte. Voraussetzung für die Genehmigung eines Sommerfests sei die zuvor erteilte Genehmigung einer Außengastronomie. Diese sei bisher nicht möglich, weil das vorgelegte Gutachten weiter unzureichend sei: Der aus dem Innenraum kommende Schall sei nicht berücksichtigt. Zudem sei kein formgerechter Antrag auf Genehmigung des Sommerfests gestellt.

Die Gaststättenbetreiber müssten mehr tun, als das Fest anzukündigen. Nötig seien Angaben zur Zahl der erwarteten Gäste, um Regelungen für den Verkehr zu treffen und Auflagen zu erteilen. Mombauer zeigt sich „zuversichtlich“, dass eine Verständigung mit dem Ehepaar Rabe gelingt. Er will auch darüber hinwegsehen, dass er den Brief der Gaststättenbetreiber nicht zugeschickt bekam. Er wurde ihm erst durch einen Facebook-Nutzers bekannt. Schon 2016 gab es Ärger um die Bagatelle: Nachdem sich Nachbarn über Lärm beschwert hatten, sagten die Inhaber drei Konzerte im Freien ab.

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