Grüne in Kürten fordern mehr SolarGemeinde soll Photovoltaikanlagen betreiben

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In Kürten soll es mehr Anlagen für Solarstrom geben.

Kürten. – In Kürten sollen auf die kommunalen Dächer mehr Solaranlagen und sie sollen von der Gemeinde eigenbewirtschaftet werden. Mit diesem Antrag melden sich die Grünen in Kürten zu Wort. Dies wäre ein neuer Ansatz für die Verwaltung: Bislang sind die großen, finanziell lohnenswerten Dächer (etwa Schulzentrum Kürten und Sporthallenbereich) verpachtet, die in kommunaler Hand befindliche „Bergische Energie und Wasser GmbH“ (BEW) mit Sitz in Wipperfürth ist seit 2010 der strategische Partner.

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Auch das Bürgerhaus Kürten wird als Standort für Solaranlagen geprüft.

Der Betreiber kümmert sich um die Anlagen, er speist den Sonnenstrom ins Netz und erhält eine Vergütung dafür. An die Gemeinde zahlt er eine Pacht für die Nutzung der Dächer. Der Bauhof in Neuensaal, die Katholische Grundschule Bechen, Turnhalle Bechen, Kita Räuberhöhle, altes Feuerwehrhaus Bechen, Gesamtschule Kürten, die Sport- und Gymnastikhalle Kürten und die Sporthalle in Dürscheid gehören zum Solarpaket von BEW und Gemeinde.

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Das Alte Rathaus könnte künftig Photovoltaikzellen auf dem Dach tragen.

Im nächsten Zukunftsausschuss der Gemeinde soll der Antrag der Grünen mehr Hand und Fuß bekommen. Ansatz ist eine genossenschaftliche Idee . Gunnar Harms von der Bergischen Bürgerenergiegenossenschaft (BBEG) aus Wuppertal hatte sich im vorherigen Fachausschuss bereits vorgestellt und die Funktionsweise der Solargenossenschaft erklärt.

Vortrag geplant

Der Fachmann soll nun im nächsten Schritt ermitteln, ob es kommunale Dächer gibt, die für die Eigennutzung mit Photovoltaikanlagen betrieben werden könnten. Harms empfiehlt bei Dachflächen Mindestgrößen von 200 Quadratmetern und bei den Nutzern einen hohen Tagesverbrauch. Für die BBEG und Kommune sei es eine „Win-win-Situation“: Die Genossenschaft habe Finanzmittel, aber keine Dächer; die Kommunen zwar viele Dächer, aber geringere Finanzen.

Mindestgröße wichtig

Als Anlagengröße empfahl er bei seinem Vortrag eine Leistung von mindestens 20 kWp. „Denkbare Projekte sind Solaranlagen auf dem Alten Rathaus und dem Bürgerhaus“, sagte Harms und brachte weitere Standorte im Gemeindegebiet ins Spiel: Auf den Dächern der Gemeinschaftsgrundschulen in Olpe (250 Quadratmeter) und Dürscheid (330 Quadratmeter) sowie auf der Sporthalle Dürscheid (390 Quadratmeter). Harms rechnete für alle vorgeschlagenen Objekte einen Stromertrag von 170 000 Kilowattstunden je Jahr vor, bei einem Stromverbrauch von 417 000 Kilowattstunden. Eine Laufzeit über 20 Jahre sei vorstellbar, und in der Regel zeige sich die Stromkostenersparnis bereits im erstem Jahr.

Schadhafte Anlagen

Für die ab dem Jahr 2023 avisierte umfassende Kernsanierung des Gesamtschulkomplexes in Kürten empfehlen Fachplaner im Übrigen dringend eine Modernisierung der Photovoltaikanlagen auf Sporthalle und Schulgebäude. Die Bauelemente seien nach Jahren der Nutzung ausgebleicht und versprödet aufgrund Verwitterung und UV-Einstrahlung. Die Tragfähigkeit des Daches müsse nach den jüngsten, veränderten Vorgaben geprüft und der Blitzschutz modernisiert werden.

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„Die bau- und blitzschutztechnische Integration der Anlage ist mangelhaft“, stellte dazu ein Gutachter im November 2018 fest. Bei der Schulsanierung wird das Thema Solar also wichtig werden.

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