Auf der BracheNaturschützer kritisieren Bebauungsplan in Kürten

Lesezeit 2 Minuten
Ein silbernes Auto fährt auf einer Straße, daneben eine Wiesenfläche, wo demnächst 23 neue Häuser enstehen könnten.

Naturschützer kritisieren den beschlossenen Bebauungsplan für Kürten-Busch.

Der Gemeinderat hat vergangene Woche den Bebauungsplan für Kürten-Busch beschlossen. Jetzt kommt Kritik vom Bergischen Naturschutzverein.

Der Ratsbeschluss zum Bebauungsplan „Auf der Brache“ vom vergangenen Mittwoch ruft Kritik vom Bergischen Naturschutzverein hervor. Gegen die Stimmen der Freien Wähler und des AfD-Vertreters war beschlossen worden, dass in Kürten-Busch 23 neue Häuser gebaut werden sollen.

Die Befürworter argumentierten mit dem großen Wohnungsdruck, der auch in Kürten bestehe. Die Freien Wähler hatten aus Klimaschutzgründen gegen den Beschluss gestimmt. Darauf hebt auch der Bergische Naturschutzverein ab.

„Schon als eine Bebauung der Grünflächen in Erwägung gezogen wurde, erhob der Bergische Naturschutzverein dagegen Bedenken und teilte mündlich gegenüber Behörden seine Skepsis mit“, heißt es in einer Presseerklärung des Vereins. Auch als der Plan 2019 konkreter wurde, habe man die bandartige Bebauung kritisiert.

Kürten: Siedlung verhindere Winddurchzug

Das „Siedlungsband“ verhindere, dass Winde, die aus Westen kämen, direkt durchziehen könnten. Dabei sei „Luftaustausch eines der obersten Gebote“, ebenso eine „starke Durchgrünung“ nicht nur im öffentlichen, sondern auch im privaten Raum, „um Hitzeinseln wie Schottergärten, Gabionen und zwei Meter hohe Zäune mit undurchsichtiger Kunststofffolie zu vermeiden“.

Im Bebauungsplan „Auf der Brache“ werde das nicht umgesetzt. Stattdessen sei eine Ringerschließungsstraße geplant und in deren Mitte eine 900 Quadratmeter große Grünfläche, „von der randlich noch Teile geschottert werden sollen, um Parkplätze zu schaffen, zusätzlich zu den Stellplätzen und Garagen, die ohnehin vorgesehen sind“, so der Naturschutzverein.

Die Naturschützer des Bergische Naturschutzvereins befürchten zudem, dass bei der Bepflanzung beispielsweise auf Kirschlorbeer gesetzt werde, der immer grün sei, aber keine Nahrungsquelle für Insekten und Vögel biete. Vor dem Hintergrund des Artensterbens könne diese Entwicklung nicht fortgeführt werden.

„Hier muss ein Gemeinderat die Kurve kriegen und die Zeichen der Zeit erkennen“, fordert der Bergische Naturschutzverein. Und weiter: „Es muss umgedacht und das Umdenken konsequent umgesetzt werden. Das sollte endlich auch in Kürten ankommen.“

KStA abonnieren