Aufbruch mit ElanNeue Leiterin hat viele Pläne für Kürtener Tierheim

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Auf der Wiese vor dem Kürtener Tierheim kniet die neue Leiterin Chiara Zimmermann mit dem Dogo Argentino Coco neben sich.

Neue Leiterin des Tierheims Kürten ist Chiara Zimmermann, hier mit dem Dogo Argentino Coco.

Das Tierheim in Kürten will sich neu aufstellen, mit mehr Aktivitäten, mehr Vernetzung und mehr Breitenwirkung in die Gesellschaft. 

 Es soll ein Neustart sein, mit mehr Aktivitäten, mit stärkerer Vernetzung und mit mehr Breitenwirkung in die Gesellschaft: Mit dem Tag der Offenen Tür an diesem Sonntag stellt sich das Tierheim in Kürten neu auf. Die Veränderungen haben einen Namen: Chiara Zimmermann, 23, gelernte Tierpflegerin aus Rösrath. Sie hat zum Frühjahr die Nachfolge von Heidegard Ruge angetreten, die in Rente gegangen ist.

„Das hier ist mein Traumjob“, sagt die junge Frau, die vorher in einer Tierschutzeinrichtung in Rösrath gearbeitet hat. Die Liebe zu Tieren sei ihr in die Wiege gelegt, von Kind an habe sie sich für Hunde interessiert. Voller Elan habe sie in Kürten die neue Aufgabe begonnen. „Ich habe so viele Ideen im Kopf“, schwärmt sie. Die Wichtigste: Das Tierheim in Trägerschaft des Tierschutzvereins Rhein-Berg soll sich in nächster Zeit wieder stärker in der Öffentlichkeit präsentieren.

Paten für Hunde gesucht

Der Tag der Offenen Tür an diesem Sonntag (Sonntag, 13. August, 11 bis 17 Uhr, Zum Tierheim, Kürten-Weier) soll ein erster Schritt werden. Förderer und Sponsoren sollen verstärkt gewonnen werden. „Ich denke auch an Patenschaften für Hunde“, sagt Chiara Zimmermann. So etwas habe es bislang nicht gegeben, manche Hunde seien nur schwer vermittelbar, da seien Paten sehr wichtig.

Das Tierheim, zuständig für ganz Rhein-Berg, solle intensiver wahrgenommen werden, hat die neue Leiterin als Ziel für die nächste Zeit ausgegeben. „Wir brauchen mehr Förderer und Unterstützer“, sagt die neue Leiterin. Auch mit dem benachbarten Bienenzuchtverein könnte es wieder mehr Kooperationen geben. Das Sommerfest soll für alle am Tierheim ein Neustart sein. „Es gibt viele neue Gesichter hier“, berichtet Chiara Zimmermann. „Wir wollen auf jeden Fall stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.“

Ein Glücksfall für das Tierheim

Aus der Zeitung habe sie von der frei werdenden Stelle in Kürten gelesen und sich direkt beworben, sagt Chiara Zimmermann. Was rasch folgte, war eine Probezeit und dann die Übertragung der Tierheimleitung. Britta Baron von Feldmann, die stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereins, strahlt. „Sie ist ein Glücksfall für uns“, sagt sie. Länger schon hatte der Tierschutzverein nach einer Nachfolge für Heidegard Ruge gesucht. Ruge, die das Heim rund 25 Jahre führte, wohnte auch im Tierheim und war zugleich hauptamtliche Geschäftsführerin des Vereins.

Eine Katze liegt im Kürtener Tierheim auf einer Decke, ihr gegenüber ihre Kitten.

Auch zahlreiche Katzen mit ihrem niedlichen Nachwuchs werden im Kürtener Tierheim betreut.

„Das haben wir alles etwas geändert“, sagt die zweite Vorsitzende. Eine neue Geschäftsführerin sei mit Nadine Driller gefunden, die neue Leiterin des Tierheims wohne auch nicht mehr im Hause. Arbeit gebe es im Tierheim genug, erklärt Chiara Zimmermann.

Tierheim ist in die Jahre gekommen

Das Haus eröffnete im November 2006 als Nachfolger der Einrichtung im Weiler Petersberg, komme auch schon etwas in die Jahre, manches sei dringend sanierungsbedürftig. Beizeiten müsse, nur ein Beispiel, der Hundegang erneuert werden.

Der gesamte Hundezwinger (23 Boxen) für die etwa 30 Hunde, die untergebracht werden können, müsste erneuert werden. Am Tierheim gebe es große Hundeausläufe, die bislang nicht genutzt würden. „Das muss alles mit Zäunen gesichert werden. Es gibt so vieles zu tun“, sagt die Leiterin Zimmermann und lacht. Viele Hunde seien schwierig und oft über Jahre im Tierheim untergebracht. Freie Kapazitäten gebe es kaum. In Coronazeiten hätten sich offenbar viele Menschen einen Hund zugelegt. „Das ist jetzt zu spüren.“

400 Anfragen für Hunde-Aufnahme

In diesem Jahr habe sie schon zwischen 300 und 400 Anfragen für die Aufnahme eines Hundes gehabt. „Keine Chance bei uns“, sagt sie. Sie sei froh, dass sich Tierschutzverein und Kommunen ab 2024auf etwas höhere Auslagen für die Unterbringung von Fundhunden geeinigt hätten.

Über Monate hatte der Verein mit Kreisverwaltung sowie den Städten und Gemeinde verhandelt. Steigende Kosten in allen Bereichen und die Corona-Pandemie hatten den Verein finanziell in Bedrängnis gebracht. Mit dem Konsens sieht sich der Verein wieder in sichererem Fahrwasser angekommen.

Allerdings: Ohne die Hilfe von Spendern und Förderern gehe es nicht, sagt Chiara Zimmermann. Rund ein Dutzend Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hat die Einrichtung, daneben eine Vielzahl an Ehrenamtlern. Den Aktionstag will die neue Leiterin zum Kennenlernen der „Tierheim-Familie“ weiter nutzen. Das Haus in Kürten-Weier habe so viel Potenzial. „Das muss alles wieder stärker genutzt werden“, findet Chiara Zimmermann.

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