Großbrand in KürtenWohnhaus in Flammen – Bewohner bei Löschversuch schwer verletzt

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Feuerwehrleute löschen mit Wasser die Flammen, die aus dem Dach eines Hauses schlagen.

Lichterloh brennt der Dachstuhl, als die Feuerwehr in der Nacht zu Donnerstag, 17. August) an dem Haus in der Lenzholzer Straße eintrifft.

Ein folgenschwerer Brand ist offenbar in der Küche eines Zwei-Parteienhauses in Kürten-Miebach ausgebrochen. Sechs Bewohner wurden gerettet.

Meterhoch schlagen die Flammen aus dem Dach des Hauses, als in der Nacht zu Donnerstag das erste Feuerwehrfahrzeug an der Einsatzstelle am Rande der Wohnsiedlung von Miebach bei Kürten-Biesfeld erreicht. Ein Streifenwagen ist bereits vor Ort. Vor dem Haus: Sieben Personen, die sich ins Freie retten konnten, ein 28-jähriger Mann ist schwer verletzt. Laut Polizei hat er noch versucht, den in der Küche ausgebrochenen Brand mit Wasser zu löschen versucht. Vergeblich. Neben einer Rauchgasvergiftung hat er sich bei seinen Löschversuchen Verbrennungen zugezogen.

Als wir kamen, stand das Dach schon komplett in Flammen.
Stefan Landwehr, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Kürten

Umgehend kümmert sich der Rettungsdienst um den jungen Mann, bringt ihn in ein Krankenhaus. „Er ist schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt“, sagt Polizeisprecher Christian Tholl später auf Anfrage.

„Als wir kamen, stand das Dach schon komplett in Flammen“, berichtet der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Kürten, Stefan Landwehr. Sein Stellvertreter Harald Theisen ist noch vor ihm an der Einsatzstelle eingetroffen und hat die Einsatzleitung übernommen.

60 Feuerwehrleute kämpfen bei Brand in Kürten-Miebach gegen die Flammen

Mit sechs C-Rohren und später einem B-Rohr sei die Feuerwehr gegen die Flammen vorgegangen, so Landwehr. 60 Feuerwehrleute sind um kurz nach Mitternacht vor Ort, die Einheiten Dürscheid, Biesfeld und Kürten-Ort sind komplett alarmiert worden.

Später wird zur Verstärkung auch noch eine Drehleiter aus Bergisch Gladbach geholt – auch um das Dach zu öffnen und weitere Glutnester ablöschen zu können, wie Wehrführer Landwehr erläutert.

Löscharbeiten in Kürten-Miebach dauern fünf Stunden

„Wir haben versucht zu verhindern, dass das Feuer auf Nachbargebäude übergreift und auch aus diesen Häusern die Bewohner herausgeholt“, sagt Stefan Landwehr.

Händeringend versuchen die Einsatzkräfte zudem, eine Ausbreitung des Feuers auf einen zweiten in Form eines „T“ angrenzenden Gebäudeflügel des Zwei-Parteien-Hauses zu verhindern.

Der Brand ist offenbar in der Küche entstanden.
Christian Tholl, Pressesprecher der Kreispolizei

Fünf Stunden dauern die Löscharbeiten. Gegen 5 Uhr am Morgen übergibt die Feuerwehr die Einsatzstelle an die Polizei, die den Brandort beschlagnahmt. „Der Brand ist offenbar in der Küche entstanden“, sagt Polizeisprecher Christian Tholl am Donnerstag auf Nachfrage. Wie das Feuer genau entstanden sei, müssten allerdings erst noch die Brandermittlungen ergeben. Möglich sei alles, vom technischen Defekt bis zum fahrlässigen Hantieren mit dem Herd, so der Polizeisprecher.

Der Energieversorger hat den Strom zum Brandhausabgestellt. Am Donnerstagmittag wird die Feuerwehr erneut gerufen, weil es im Dachstuhl noch einmal angefangen hat zu schmoren. Der Einsatz ist aber schnell beendet, wie Wehrleiter Stefan Landwehr sagt.

Gebäude in Kürten-Miebach ist laut Feuerwehr vorerst unbewohnbar

Beide Teile des T-förmigen Gebäudekomplexes sind laut Feuerwehr nicht bewohnbar. Die Bewohner sind laut Feuerwehr noch in der Nach anderweitig privat untergekommen.

„Die Menschen, die aus den Häusern geholt worden waren, und auch wir von der Feuerwehr sind von der Nachbarschaft sehr gut versorgt worden“, dankt Wehrchef Landwehr den Anwohnern. „Das war wirklich in der Nacht sehr hilfreich.“

Die Ermittlungen der Polizei dauern derweil an. Mit Ergebnissen wird erst in den kommenden Tagen gerechnet.

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