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„Schon ein Jahr drüber“Tierheim Kürten sucht verzweifelt eine neue Leitung

Lesezeit 3 Minuten
Heidegard Ruge leitet das Tierheim in Kürten seit 1998.

Heidegard Ruge leitet das Tierheim in Kürten seit 1998.

Kürten – Seit 24 Jahren leitet Heidegard Ruge das Kürtener Tierheim. Sie ist das Gesicht der Einrichtung und für alle Tierfreunde, die einen neuen tierischen Liebling aus dem Tierheim haben möchten, die erste Ansprechpartnerin. „1998 habe ich noch im Tierheim in Kürten-Petersberg angefangen“, erinnert sie sich an ihren Start in Kürten. Mittlerweile gibt es das Tierheim in einem schicken Neubau – vor rund 16 Jahren im Weiler Weier entstanden und in Nachbarschaft zum Bienenzuchtverein Bechen.

Für den Ruhestand sei sie eigentlich „schon ein Jahr drüber“, sagt Heidegard Ruge lachend. Aber es habe sich bislang einfach kein Nachfolger gefunden für die Leitung des Tierheims. Das ist mittlerweile ein Problem, das die Mitglieder bewegt. Die Nachfolge in der Tierheimleitung hätte längst geklärt sein sollen. Gesucht wird vom Träger, dem Tierschutzverein Rhein-Berg, ein Kandidat oder eine Kandidatin mit der Befähigung zum Tierpfleger für Tierpensionen oder Tierheime, möglichst mit langjähriger Erfahrung und der Bereitschaft auch an Sonn- und Feiertagen zu arbeiten. Außerdem engagiert, tatkräftig und mit Führungsstärke.

Tierheim Kürten: Nicht viele Bewerber

Da gebe es nicht so viele Bewerber, sagt die Leiterin. Jemanden im Rheinisch-Bergischen Kreis zu finden, sei noch viel schwieriger. Bis vor etwa vier Jahren habe sie auch noch selbst im Tierheim gewohnt, berichtet Heidegard Ruge. Der Tierschutzverein suche mittlerweile deutschlandweit nach einer Nachfolge. Als Geschäftsführerin des Tierschutzvereins ist Heidegard Ruge im vergangenen Jahr wiedergewählt worden, drei Jahre beträgt die Amtszeit. Hier sei ein vorzeitiger Abschied nicht vorgesehen.

Aktuell machen dem Tierheim Rückläufer zu schaffen, berichtet die Leiterin. Rückläufer sind Tiere, Hunde oder Katzen zumeist, die zunächst mit Erfolg vermittelt wurden. Aber dann kämen sie doch zurück ins Tierheim, bedauert Heidegard Ruge. Die Corona-Krise habe das Tierheim überstanden, und mittlerweile könnten auch wieder Besucher ins Haus kommen. Glücklicherweise seien auch die ehrenamtlichen Helfer dem Tierheim treugeblieben, Gassigeher für die Hunde würden aber immer gesucht.

Kürtener Tierheim verzeichnet weniger Spenden

Aber Sorgen gebe es viele, nicht zuletzt seien wegen der weltweiten Krisensituationen die Spenden für die Tiere zurückgegangen. Auch Trödeltage und Tag der Offenen Türen konnten für längere Zeit nicht stattfinden. Dass bei allen Schwierigkeiten die Vermittlungsarbeit nicht immer allen Wünschen nach einem Tier entsprechen könne, gelte nach wie vor, sagte Heidegard Ruge.

Mit Hausbesuchen machten sich die Tierpfleger selbst einen Eindruck von der Situation zuhause. Mitunter zeige sich dann, dass es doch nicht passe. In erster Linie gehe es ja um das Wohl der Tiere. So würden, sagt Heidegard Ruge, keine Freigängerkatzen vermittelt zu Katzenfreunden, die an vielbefahrenen Straßen lebten. Da sei die Gefahr zu groß für die Tiere, überfahren zu werden. Auch die persönlichen Umstände der Interessenten spielten eine große Rolle.

Tierheim in Kürten-Weier 2006 eröffnet

Begonnen hat Heidegard Ruge ihre Arbeit für den Tierschutzverein noch in der Tierpension Peter Pan in Kürten-Petersberg, dies war das erste richtige Tierheim des Vereins. Sie leitete die Einrichtung, ehrenamtliche Geschäftsführerin war damals Hedi Rupp. Irgendwann wurde das Haus zu klein, zwei Erbschaften sowie Spenden eröffneten die Möglichkeit, ein modernes, großes Tierheim in Kürten-Weier zu planen und zu bauen.

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Seit der Eröffnung im November 2006 leitet Heidegard Ruge das Tierheim in Kürten-Weier, errichtet auf einem 25.000 Quadratmeter großen Grundstück.

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