Die Landratskandidatin tritt an, um die Themen der Linkspartei wirksam in die Öffentlichkeit zu tragen.
LandratswahlLinke Ideen will Cornelia Swillus-Knöchel in Rhein-Berg sichtbar machen

Für die Linke tritt Cornelia Swillus-Knöchel als Landratskandidatin an.
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„Ich werde nicht Landrätin“, sagt Cornelia Swillus-Knöchel, die für die Linke als Landrätin im Rheinisch-Bergischen Kreis antritt. Klingt paradox, ist es laut ihr aber nicht: „Ich möchte meine Kandidatur nutzen, um unsere Themen in die Öffentlichkeit zu tragen.“ Darunter fallen etwa Begegnungsstätten für Geflüchtete und Einheimische, der Nahverkehr und vor allem die Finanzierung.
„Hier ist über Jahre alles kaputtgespart worden“, sagt die Politikerin. Sehr eindrücklich zeige das der Sanierungsstau der Schulen. Aber auch für Jugendräume und Kitas mangele es an Geld.
Laut der Politikerin müssten Land und Bund mehr an die Kommunen zahlen
Ihr Lösungsvorschlag: auf einen Altschuldenfond setzen, der die effektive Schuldenlast der Kommunen verringert, statt auf Sparzwang. Im Kreis könne man an keiner Stelle mehr kürzen. Viel eher müssten Bund und Land die Aufgaben, die sie den Kommunen übertragen, besser kompensieren.
So zum Beispiel bei dem von der Ampel-Koalition beschlossenen Gewalthilfegesetz, das einen Rechtsanspruch auf Schutz bei geschlechtsspezifischer Gewalt für Frauen sicherstellen soll, sagt die Politikerin. Im Kreis gebe es ein Frauenhaus mit nur neun Plätzen. Wo also hin mit den Frauen? „Da wird der Aufwand, diese unterzubringen, dann wieder auf die Städte und Kommunen geschoben. Dabei ist das ein Bundesgesetz, also sollte der Bund auch die Finanzierung übernehmen“, fordert sie.
Statt auf Neubau setzt Swillus-Knöchel auf Umwidmung
Für die Politikerin ist auch der Wohnungsbau im Kreis ein wichtiges Anliegen. „Eine Stärke des Kreises ist das viele Grün, das aber durch die Bebauung immer weniger wird“, sagt sie. Um die Natur zu erhalten, wolle sie lieber Industriebrachen zu Wohnungen umwidmen.
Swillus-Knöchel trat 1984 in die SED ein. Sie lebte einige Zeit in Essen, war dort als Linken-Politikerin unter anderem als Kreissprecherin tätig. Im Kreisvorstand in Rhein-Berg ist sie seit 2023.