Die Blechlawine im Kreis wird immer größer – und das trotz des ausgebauten Angebots des örtlichen Nahverkehrs.
MobilitätIn Rhein-Berg fahren immer mehr Autos auf den Straßen

655 Pkws kamen zum Stichtag, 1. Januar 2025, auf 1000 Einwohner des Kreises. (Symbolbild)
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Ihr Lärm ist nicht zu überhören, das Brummen der Motoren, die quietschenden Reifen und die Hupe, die hier und da getätigt wird – Autofahren gehört im Rheinisch-Bergischen Kreis für viele Menschen zum Alltag, durchschnittlich sogar noch für viel mehr als in Nordrhein-Westfahlen und in ganz Deutschland.
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT NRW) berichtet, kamen zum Stichtag des vergangenen Jahres, 1. Januar 2024, auf 1000 Einwohner des Kreises noch 652,9 Pkw, während es zum 1. Januar dieses Jahres schon 655 waren. Damit schließt Rhein-Berg zwar grundsätzlich an den bundesweiten Trend an, doch der Durchschnitt pro 1000 Einwohner liegt im Bergischen doch deutlich höher.
Allerdings dauert es, bis die neuen Angebote, wie zum Beispiel auch Carsharing, angenommen werden
So stieg in Deutschland die Pkw-Dichte um 0,3 Prozent von 588 Pkw auf 590. Auch in Nordrhein-Westfalen verzeichnet IT NRW mehr Pkw, nämlich 590 und damit vier beziehungsweise 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Das sind zwar mehr Autos auf Deutschlands und NRWs Straßen, aber immer noch 65 weniger als im Rheinisch-Bergischen Kreis.
Dass sich immer mehr Menschen ein Auto leisten, ist allerdings keine neue Entwicklung. Seit 2008 steigt die Pkw-Dichte in Deutschland stetig und auch im Kreis lässt sich eine Zunahme der Fahrzeuge feststellen. 2008 etwa gab es 562,4 Pkw je 1000 Einwohner. Vor rund zehn Jahren, zum Stichtag 1. Januar 2015, waren es schon 605,4. Im Vergleich zum Stichtag dieses Jahres gibt es nun also rund 50 Fahrzeuge pro 1000 Einwohner mehr auf den Straßen des Kreises. Und das, obwohl das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs in den letzten Jahren ausgebaut worden sei, wie Kristin Menzel, Pressesprecherin der Wupsi, berichtet. „Allerdings dauert es, bis die neuen Angebote, wie zum Beispiel auch Carsharing, angenommen werden“, fügt sie hinzu. Seit Einführung des Deutschlandtickets sei „die Zahl der Abonnenten um ein Drittel“ gestiegen.
Der Kreis Euskirchen weist die höchste Pkw-Dichte auf
Auch im nahegelegenen Köln steigen die Pkw-Zahlen, wenngleich sie nicht an die des Kreises herankommen. Waren es zum Stichtag 2024 noch 485,7 Pkw, zählt IT NRW nun 490 in der Karnevalshochburg. Mehr Fahrzeuge als in Rhein-Berg sind derweil im Oberbergischen Kreis zu finden. Dort stieg die Anzahl auf 676,7 (Vorjahr: 671,6).
Im Vergleich der Kreise und kreisfreien Städte in NRW weist der Kreis Euskirchen mit über 800 Pkw je 1000 Einwohnern die höchste Pkw-Dichte auf und liegt deutschlandweit damit auf Platz zwei. Laut IT NRW ist das auf einige größere Unternehmen in der Autovermietungsbranche zurückzuführen. Deutschlandweit macht Wolfsburg mit 956 Pkw den ersten Platz. Gelsenkirchen hat mit 476 Fahrzeugen die niedrigste Pkw-Dichte in NRW, Berlin nach Angaben von IT NRW mit 334,5 die niedrigste in Deutschland.