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Bebauung in OdenthalDiskussionen am Küchenberg

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Ein Neubaugebiet am Küchenberg sorgt für Diskussionen.

Odenthal – „Wir sind mit der Gemeinde schon seit fast einem Jahr im Gespräch, wie die Bebauung am Küchenberg aussehen soll.“ Andreas Stefanidis, Bauträger aus Wiehl, ist verärgert über die Diskussion um die von ihm geplante Bebauung auf einer Wiese zwischen Grünem Weg und Hirschweg. Anwohner der Parzelle, die Stefanidis gekauft hat, befürchten, das nicht nur drei Mehrfamilienhäuser dort geplant sind. Aus einem Plan, der ihnen vorliegt, leiten sie ab, dass der Investor dort insgesamt 70 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern bauen wolle.

„Ich weiß nicht, wie die Anwohner an diesen Plan gekommen sind, das kann nur der allererste sein, den ich 2013 in Odenthal vorgelegt habe“, mutmaßt der Investor. Nach seinen Angaben wurde dieser Plan mehrfach modifiziert. „Der überarbeitete Plan liegt seit September 2013 bei der Verwaltung. Dort sind neben den drei Mehrfamilienhäusern, für die der Baubeginn erfolgt ist, Doppel- und freistehende Einfamilienhäuser eingezeichnet“, sagt Stefanidis.

„Wir haben den neuen Plan erst am Freitagmorgen nach dem Ausschuss bekommen“, hält Bürgermeister Wolfgang Roeske dagegen. Auch die CDU-Fraktionsvorsitzende Michaela Bräutigam erhielt den neuen Plan erst nach dem Bauausschuss im Januar. „Hätte der Plan uns bereits im Ausschuss vorgelegen, hätte man anders darüber diskutieren können“, sagt Bräutigam. Sie hatte mit einem Dringlichkeitsantrag das Thema Küchenberg auf die Tagesordnung am 30. Januar gebracht. Im Ausschuss gab es Überlegungen, eine Veränderungssperre auf die noch nicht bebaute Fläche zu legen. Einstimmig beschlossen wurde eine Änderung des 40 Jahre alten Bebauungsplans.

Entzündet hatte sich die Diskussion am Küchenberg Anfang Januar an einem nicht aufgestellten Bauschild und dem Gefühl der Anwohner, nicht genügend über das Vorhaben vor ihrer Haustür informiert worden zu sein. „Ein Bauschild kostet nur unnötig Geld. Da ich vorhabe, die Häuser und Wohnungen zu vermieten, brauche ich das nicht“, sagt Stefanidis. Die Anwohner seien außerdem durch einen Kollegen seines Immobilienberaters Detlef Bergerhoff von der Raiffeisenbank Kürten Odenthal informiert worden.„Ein Kollege war eine oder zwei Wochen vor dem Bauausschuss auf einer Versammlung der Anwohner“, bestätigt Bergerhoff die Version seines Kunden. Dies bestätigt auch eine Anwohnerin.

„Auf dem Übersichtsplan ist nichts weiter zu sehen. Was uns fehlt, sind Schnitte, aus denen Gebäudehöhen und die tatsächliche Aufteilung hervorgeht“, fordert Bräutigam eine aussagekräftigere Vorlage. Für Stefanidis ist sein Projekt am Küchenberg schlicht in den Kommunalwahlkampf geraten: „Die Nachbarn gehen überall auf die Barrikaden, wenn man vor ihrer Nase baut. Aber hier scheinen noch andere Interessen mitzuspielen“, vermutet er. Im Gemeinderat am Dienstag, 18. Februar, ab 17 Uhr wird die Politik über die geplante Veränderungssperre beraten.