Nun ist nach Angaben der Integrationsbeauftragten Betreuung wieder möglich, statt bloßen Bettenmanagements.
Weniger FlüchtlingeDer Druck auf die Odenthaler Unterkünfte lässt spürbar nach

In Odenthal sind die hier lebenden Flüchtlinge dezentral an verschiedenen Standorten untergebracht, hier die Blockhäuser in Blecher.
Copyright: Anton Luhr
Aufatmen in Odenthal: Der Druck lässt nach. In Odenthal sei eine deutliche Entspannung bei der Unterbringung von geflüchteten Menschen festzustellen, sagt Claudia Kruse, Integrationsbeauftragte der Gemeinde. Im Schulausschuss stellte sie die aktuelle Lage vor.
Im laufenden Jahr habe die Gemeinde 94 neu hinzukommende Menschen in den Quartieren unterbringen müssen, zudem fünf weitere, die nach längerer Abwesenheit nach Odenthal zurückgekehrt seien. Damit hat sich die Zahl der Ankommenden im Vergleich zu den Vorjahren halbiert. 2024 seien der Gemeinde noch 190 Menschen zugewiesen worden, 2023 seien es 192 gewesen, sagt Claudia Kruse mit Blick auf die Statistik.
Aufsuchende Sozialarbeit durch einen neuen Mitarbeiter
Die Folgen seien spürbar: „Wir können uns endlich wieder um die Menschen kümmern, statt nur die schlichte Unterbringung zu organisieren“, sagte die Integrationsbeauftragte. Dazu verstärke nun ein zusätzlicher Mitarbeiter das Team, ein ausgebildeter Sozialarbeiter mit syrischen Wurzeln, der in den Unterkünften „aufsuchende Sozialarbeit“ anbiete. Das sei sehr nötig, denn die Menschen in den Unterkünften hätten „hohen Beratungsbedarf“.
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Zwei weitere Faktoren sorgten für Entlastung in der aktuellen Situation: Die Odenthaler Vermieter seien nach wie vor willig, Wohnungen anzubieten und die seit September geltende Erhöhung der Nutzungsgebühren für Plätze in den Flüchtlingsheimen habe den Nebeneffekt, dass sich manch einer, der Arbeit habe, nun nach einer eigenen Wohnung umschaue.
Die schlimmste Unterkunft am Steinhaus wird nicht mehr gebraucht
„Dadurch können wir die schlimmste Unterkunft, das Haupthaus und das Nebengebäude am Steinhauser Busch leerräumen“, freute sich Kruse über die Entwicklung. Lange Jahre hatte sie andere Botschaften in die politischen Gremien übermitteln müssen.
Am Steinhauser Busch spare man durch die beiden leerstehenden Gebäude (die Hütten sind nach wie vor belegt) auch Geld: 70.000 bis 80.000 Euro müssten jetzt nicht in die Gebäude gesteckt werden, um die dringendsten Auflagen, etwa des Brandschutzes, die der Rheinisch-Bergische Kreises gefordert hatte, zu erfüllen. „Und das Haupthaus ist auch der größte Energiefresser der Gebäude“, so Kruse.

