Identität geklärtBislang unbekannter Wolf in Odenthal von Fotofalle erfasst

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Wölfe sind zurückgekehrt in den Rheinisch-Bergischen Kreis.

Odenthal – Der Wolf, der am 17. Februar  wie berichtet von  einer Fotofalle in Odenthal  erfasst wurde, ist den Wolfsexperten bislang unbekannt gewesen.  Das hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (Lanuv) mitgeteilt. Das   Forschungsinstitut Senckenberg in Gelnhausen hatte laut Lanuv  die Identität des Wolfes klären können, der am 17. Februar in den frühen Morgenstunden an einem Wildtierkadaver gefressen hatte. Demnach handelte es sich bei dem Tier um einen männlichen Wolf mit der Kennung GW1559m. „Er trägt als genetisches Merkmal den in Deutschland seltenen Haplotyp HW22 und wurde vorher in Deutschland noch nicht identifiziert“, so ein Sprecher des Lanuv am Mittwoch. „Das Herkunftsrudel und der Wanderweg des Wolfsrüden sind bisher nicht bekannt.“

Bekannte Wölfin gilt aktuell als verschollen

Aktuell verschollen scheint die Wölfin GW1433f, die zuletzt am 20. November 2019 in Hückeswagen im Oberbergischen Kreis genetisch nachgewiesen werden konnte und die zuvor nach Nachweisen und Sichtungen in Engelskirchen, Lindlar, sowie im Rhein-Sieg-Kreis zur Einrichtung eines Wolfsverdachtsgebiets geführt, zu dem auch Overath sowie Teile des Rösrather Stadtgebiets gehören.

Für Dietmar Birkhahn, einen Wolfsberater des Landesumweltamtes, ist es nicht ungewöhnlich, dass es in den vergangenen Monaten keine Nachweise der Wölfin GW1433f im Bergischen gegeben hat: „Die Abwesenheit könnte bedeuten, dass die Wölfin weitergezogen ist“, erklärt der Lindlarer. „Es könnte aber auch bedeuten, dass das Tier gestorben ist, was natürlich auch vorkommen kann.“ #allarticles

Der Haplotyp HW22, zu dem der jetzt in Odenthal gesichtete Wolfsrüde gehört,  ist kennzeichnend für Wölfe aus der  Alpenpopulation und der italienischen Population im Apennin. „Wölfe aus diesen Populationen können eindeutig von Wölfen aus der mitteleuropäischen Flachlandpopulation unterschieden werden, welche entweder den Haplotyp HW01 oder HW02 tragen“, so ein Sprecher  des Lanuv.

 In den vergangenen Jahren seien auch immer wieder einzelne aus der Alpenpopulation stammende Tiere in Deutschland genetisch bestätigt worden. Zuletzt war im Januar 2020 bei Mainz ein männlicher Wolf aus der Alpenpopulation bei einem Verkehrsunfall getötet worden.  Für Nordrhein-Westfalen ist es laut Lanuv der erste Nachweis eines Wolfes aus der Alpenpopulation. Alle anderen genetisch nachgewiesenen Wölfe in NRW gehören zur mitteleuropäischen Flachlandpopulation.

wolf.nrw/wolf/de/nachweise

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