OdenthalGrüner Neubau des maroden Betriebshofs kostet vier Millionen Euro

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RB OD Bauhof 12012022

Der Odenthaler Betriebshof ist marode. Doch ein umweltfreundlicher Neubau ist teuer.

Odenthal – Das Salzlager ist so marode, dass vor Jahren bereits eine Außenwand zusammengebrochen ist, Büros und Sanitärräume sind klein, dunkel und nur notdürftig renoviert: Der Odenthaler Betriebshof in Scheuren ist ein Sanierungsfall.

Und wie bei vielen sehr maroden Immobilien scheint auch hier der Punkt längst überschritten, an dem Reparaturen noch helfen könnten. Und so lauten die Alternativen eher: Komplettaufgabe des Bauhofes oder Neubau an gleicher Stelle.

Verwaltung wünscht sich einen grünen Bauhof

Geht es nach den Vorstellungen der Verwaltung, könnte die Anlage, in der Bauhof, Wasserwerk und Abwasserbetrieb gemeinsam untergebracht sind, zukunftsweisend zum grünen Bauhof umgebaut werden. Klimafreundlich und CO2-sparend durch die Nutzung regenerativer Energien.

Wolle man am eigenen Bauhof festhalten, dann müsse man jetzt die Weichen stellen, wirbt Hans-Peter Kimmel, Leiter der technischen Betriebe, schon seit längerer Zeit. Denn wenn Geld investiert werde, dann müsse es so eingesetzt werden, dass man für zukünftige gesetzliche Klimaschutz-Vorgaben gerüstet sei, die Planung für die nächsten 20 Jahre trage.

Eine Machbarkeitsstudie liegt nun vor

Um die Möglichkeiten und Kosten eines Neubaus zu ermitteln, hatte die Politik vor knapp einem Jahr beschlossen, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Die legte das Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management (Infa) aus Ahlen nun vor.

Danach empfehlen die Gutachter, die Verwaltungsräume mit Sozialtrakt, die Werkstätten, das Salzlager und die alte Fahrzeughalle wegen Sanierungsbedürftigkeit abzureißen und neu zu bauen. Einzig die Halle des Wasserwerks könnte erhalten bleiben und als Fahrzeughalle weiter genutzt werden, so der Vorschlag. Das Verwaltungs- und Sozialgebäude müsste aus Platzgründen auf der rund 3.700 Quadratmeter großen überbaubaren Fläche zweigeschossig gebaut werden.

Man will auf Photovoltaik und Erdwärme-Pumpe setzen

Auf dem Weg zu einem umweltfreundlichen, CO2-neutralen Bauhof soll der Einsatz von erneuerbaren Energien helfen. Durch den Neubau nach aktuellen Energiestandards soll der Energieverbrauch reduziert werden.

Vorgeschlagen werden zudem der Einbau von Photovoltaikanlagen mit Stromspeicher, die Installation einer Erd-Wärmepumpen-Anlage mit großem Pufferspeicher, um den erzeugten Strom möglichst vollständig nutzen zu können sowie die Anschaffung von Elektro-Transportern. Lediglich optional wird die Wasserstofferzeugung bei Stromüberschuss genannt.

Energie soll dezentral selbst erzeugt und genutzt werden

Übergeordnetes Ziel soll es sein, bei bestehender Wirtschaftlichkeit möglichst viel Energie dezentral selbst zu erzeugen und zu nutzen.

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Das alles hat seinen Preis und der kann angesichts der dynamischen Entwicklung auf dem Baumarkt nur grob geschätzt werden. Zeit ist dabei Geld: Rund vier Millionen Euro würde der Bau des umweltfreundlichen Betriebshofes derzeit wohl kosten, in drei Jahren könnten es bereits fünf Millionen Euro sein.

Die Machbarkeitsstudie wird in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses am Donnerstag, 20. Januar, 18 Uhr, im Forum des Schulzentrums präsentiert.

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