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GenerationenwechselAltenberger Dom-Verein bekommt neue Vorsitzende

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v.l. Geschäftsführerin Catrin Riquier, Hans-Christian Zanders, Tatjana von Spee (geb. Zanders), Wolfgang Zanders, Sylvia Zanders posieren für die Kamera im Altenberger Dom.

Fast eine Familienangelegenheit: Der Altenberger Dom-Verein hat mit Tatjana von Spee (Mitte) eine neue Vorsitzende. Im Bild mit (v.l.) Geschäftsführerin Catrin Riquier, Schatzmeister Hans Christian Zanders und ihren Eltern Hans Wolfgang und Sylvia Zanders.

Tatjana von Spee, die Tochter von Hans Wolfgang Zanders, ist die neue Vorsitzende des Altenberger Dom-Vereins.

Ohne ihn wäre der Altenberger Dom wesentlich karger und auch stiller. Seit seiner Gründung 1894, im Zuge des Wiederaufbaus der Kirche, sorgt der Altenberger Dom-Verein (ADV) für den Erhalt, die Ausstattung und wissenschaftliche Begleitung der Kirche in Altenberg.

So war der Verein an der umfangreichen Grundinstandsetzung des Gebäudes zwischen 1994 und 2002 beteiligt, sorgte unter anderem für die Restaurierung des Chorgestühls und sammelte Geld für eine neue Orgel.

Initiiert von der Papierfabrikantin Maria Zanders (1839-1904) wurde der Verein, bis auf zwei kurze Unterbrechungen, stets von Mitgliedern der Familie Zanders geführt.

Tochter von Hans Wolfgang Zanders einstimmig zur neuen Vorsitzenden gewählt

Nun erfolgte nach 28 Jahren ein Generationenwechsel: Hans Wolfgang Zanders, Urenkel der Gründerin, trat auf der Hauptversammlung in Altenberg nicht mehr als Vorsitzender an, wurde aber zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Einstimmig zur Nachfolgerin wurde seine Tochter Tatjana Gräfin von Spee gewählt. Die 51 Jahre alte Kunsthistorikerin ist seit 2021 beratendes Mitglied im Vorstand, dem auch ihr Bruder Hans Christian Zanders als Schatzmeister angehört.

„Überreden musste mich niemand, es ist eine Herzensangelegenheit“, sagt Tatjana von Spee über ihr neues Amt. „Mit dem Altenberger Dom-Verein bin ich groß geworden“, erzählt sie lächelnd. Der Dom sei stets Familienthema gewesen und so habe sie hier auch geheiratet.

Doch der Verein mit der langen Vergangenheit und dem klingenden Namen steht auch vor großen Zukunftsaufgaben. Die Zahl der Mitglieder sinke, in der Folge gingen auch die Beiträge und Spenden zurück, hatte Schatzmeister Hans Christian Zanders auf der Versammlung deutlich gemacht, zu der nur rund 30 Mitglieder den Weg nach Altenberg gefunden hatten.

Junge Menschen sollen für den Altenberger Dom begeistert werden

Der Vorstand weiß, dass er sich nicht mehr wie früher darauf verlassen kann, dass allein das Renommee des Vereins für einen stetigen Zulauf sorgt. „Wir müssen die Enkelgeneration gewinnen und uns öffnen“, erklärt Catrin Riquier, Geschäftsführerin des ADV. Lange sei der Schwerpunkt auf die wissenschaftliche Arbeit gelegt worden. Die Angst vor einem „Disneyland“ habe vielen „neuen Ideen Fesseln angelegt.“

Jetzt lägen eine Menge Vorschläge auf dem Tisch, aus denen man Projekte entwickeln wolle, freute sich Tatjana von Spee. „Mir ist wichtig, dass die Mitglieder ihre Ideen einbringen können.“ Vielleicht werde auch die Dombauhütte für Kinder, die in der Vergangenheit erfolgreich junge Menschen an das Thema Altenberger Dom herangeführt habe, wieder neu angeboten, so Riquer.

Priorität habe zunächst die Modernisierung der Homepage, die unmittelbar vor dem Abschluss stehe und dann auch über einen Spendenbutton verfüge. Denn nach wie vor seien viele Menschen bereit, Projekte wie die des Altenberger Dom-Vereins zu unterstützen, so der Vorstand. „Nur sich längerfristig durch eine Mitgliedschaft zu binden, das scheuen viele.“


Jahresprogramm des Altenberger Dom-Vereins

Mittwoch, 7. Juni: Führung über das Hohe Dach des Kölner Domes. Festes Schuhwerk und Schwindelfreiheit empfohlen. 15.45 Uhr, Treffpunkt an der Westseite des Domes (Hauptportal, Mitte), 24 Euro.

Mittwoch, 5. Juli: Skulpturenpark Waldfrieden Wuppertal, Werke des Bildhauers Tony Cragg. Mittagessen im Parkcafé. Treffpunkt: 11 Uhr am Skulpturenpark Waldfrieden Wuppertal, Details zur Anreise bei ADV (02202) 30008 oder per Email.

Freitag, 11. August: Benefizkonzert im Altenberger Dom mit den Organisten Andreas Meisner und Rolf Müller, 17.30 Uhr. Anschließend Umtrunk.

Mittwoch, 18. Oktober: Vortrag Prof. Stefanie Lieb: „Verlust oder Chance? Überlegungen zu aktuellen Kirchenumnutzungen.“ 19 Uhr, Gnadenkirche Bergisch Gladbach.

5. bis 8. Oktober: Studienfahrt ins Taubertal. (spe)

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