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Schnelles InternetVon Förderung für Glasfaser profitieren nicht alle Odenthaler Ortsteile

Lesezeit 2 Minuten
Glasfaserkabel auf großen Kabeltrommeln warten am Rande einer Baustelle auf den Einbau.

An vielen Stellen im Rheinisch-Bergischen Kreis, wie hier im Bergisch Gladbacher Gewerbegebiet West, wird derzeit der Breitbandausbau vorangetrieben.

Unversorgte Odenthaler Gebiete erhalten drei Millionen Euro aus einem Bundesprogramm für den Breitbandausbau. Doch es wird noch nicht überall umgesetzt.

Durch den kleinen, beschaulichen Weiler Hüttchen in Oberodenthal verläuft eine unsichtbare Grenze: Die ist technischer Art und hängt an der Glasfaser. Während ein Teil der Häuser gerade an das Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen wird, stehen andere Einwohner noch ein bis zwei Jahre länger auf der Leitung.

Grund sind Vorgaben eines Förderprogrammes, mit dem Bund und Rheinisch-Bergischer Kreis bisher datentechnisch unterversorgte Gebiete an das Glasfasernetz anschließen wollen, die für kommerzielle Anbieter wegen zu geringer Bevölkerungsdichte unattraktiv sind.

Kabel in Odenthal kommen in Etappen

Dieses Förderprojekt habe nur in zwei Schritten beantragt werden können und werde daher auch nacheinander umgesetzt, erläutert Christoph Hagen, Fachmann der Odenthaler Gemeindeverwaltung für öffentliche Fördertöpfe. Und so wird an einigen Stellen bereits das neue Leitungsnetz bis zum Hausanschluss verlegt, während in der unmittelbaren Nachbarschaft gerade erst die Abfragen bei den Hauseigentümern laufen.

Ein Glasfaserkabel liegt vor einem Bauzaun.

Nur wo diese Kabel verlegt werden, ist schnelles Internet möglich.

Rund drei Millionen Euro aus dem bundesweiten Fördertopf für den Glasfaserausbau gehen nach Odenthal, zusätzlich zahle die Gemeinde einen Eigenanteil von zehn Prozent, so Hagen. Damit könnten nun weitere 500 Anschlüsse umgerüstet werden, um schnelleres Internet zu ermöglichen. Gefördert würden unterversorgte Gebiete mit weniger als 30 Megabit pro Sekunde Leistung. Ausführendes Unternehmen sei die Firma Epcan GmbH aus dem Münsterland.

„Momentan hat Odenthal eine Anschlussquote von über 80 Prozent und gehört damit im Kreisgebiet zu den führenden Kommunen“, so Christoph Hagen. Die jetzt noch unterversorgten Gebiete beträfen Randlagen, besonders in Oberodenthal.

Odenthaler Hausbesitzer können frei entscheiden

In den zentralen Ortsteilen an der Bergstraße, im Zentrum, in Osenau, Voiswinkel und Eikamp hatte die Firma Deutsche Glasfaser schon in den vergangenen fünf Jahren die Leitungen bis zum Hausanschluss verlegt. Während Eigentümer sich hier jedoch für die erste Zeit vertraglich an das Unternehmen binden mussten, seien Hausbesitzer, die nun über das Bundesprogramm angeschlossen würden, frei in ihrer Entscheidung, ob und welchen Anbieter sie wählten, erklärt Hagen.

Sonderfälle stellen nun noch Neschen und Scheuren dar. Hier hatte die Telekom seinerzeit Glasfaser nur bis zu den Verteilerkästen gelegt, anschließend geht es per Kupferkabel weiter in die Häuser.

„Neschen und Scheuren gelten somit nicht als unterversorgt, sind aber auch nicht optimal angeschlossen“, beschreibt Hagen das Dilemma. Ziel sei es, auch hier Glasfaser-Anschlüsse in die Häuser zu bringen, damit die Ortsteile nicht zu Schlusslichtern würden.