Schulentwicklungsplan OdenthalRealschule soll bei Bedarf dritte Klasse anbieten

Lesezeit 3 Minuten
Schulzentrum_Odenthal

Das Schulzentrum in Odenthal-Buchmühle

Odenthal – Die Ganztagsrealschule Odenthal soll zweizügig bleiben. Eine Erweiterung der Schule um eine Klasse pro Jahrgang war von der SPD-Fraktion gefordert worden, nachdem beim Anmeldeverfahren für das laufende Schuljahr rund 20 Kinder aus Platzgründen hatten abgewiesen werden müssen – darunter auch einige Mädchen und Jungen aus Odenthal.

Dennoch lehnte der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales die Ausweitung der Kapazität auf seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit ab. Gegen diesen Beschluss votierte nur die SPD-Fraktion.

Bei ihrer Entscheidung stützten sich die Ausschussmitglieder auf die neuesten Ergebnisse der Schulentwicklungsplanung, die Wolf Krämer-Mandeau, von der Projektgruppe Bildung und Region (biregio), in der Sitzung vorstellte. Er zeigte die vielfältigen Abhängigkeiten auf, die auf die Entwicklungen der Schülerzahlen einwirken, so demographische Faktoren, die schulischen Angebote der Nachbargemeinden oder der Elternwille bei der Schulwahl.

Insgesamt rückläufiger Trend der Anmeldungen

Trotz der guten Anmeldezahlen an der Realschule Odenthal werde auch hier dauerhaft die Entwicklung rückläufig sein und der Trend immer stärker Gymnasien und Gesamtschulen begünstigen, so die Prognose. Die eigene Schülerzahl reiche in Odenthal für eine dreizügige Realschule dauerhaft nicht aus, selbst wenn es in Ausnahmejahren einmal zu einer höheren Nachfrage komme, so Krämer-Mandeau.

Durch „Rückläufer“, meist Schüler, die zunächst ein Gymnasium besuchen, nach der zweijährigen Erprobungszeit dann aber doch auf die Realschule wechseln wollen, steigen die Schülerzahlen ab der Jahrgangsstufe 7 allerdings deutlich an, so dass die Politik der Realschule die Möglichkeit einräumen will, von diesem Zeitpunkt an nach Bedarf und Raumkapazität eine dritte Parallelklasse einzurichten. Zudem soll für die Realschule ein vorgezogenes Anmeldeverfahren beantragt werden, das erfahrungsgemäß dazu führt, dass verstärkt Kinder angemeldet werden, für die die Realschule auch wirklich die Wunschschule ist.

Für Schulleiterin Petra Hotopp keine ideale Lösung. Sie befürchtet, auch künftig zahlreiche Kinder ablehnen zu müssen.

Vergrößerung der Schulzentrums drängt

Eine bauliche Vergrößerung des Schulzentrums werde aber auch bei Beibehaltung einer zweizügigen Realschule nicht obsolet, das machte das Gutachten deutlich. Im Gegenteil, auch die derzeit mit großem finanziellem Aufwand in Angriff genommene Schulerweiterung reiche angesichts der Rückkehr des vierzügigen Gymnasiums zur neunjährigen Schulzeit, die jüngst von der Schulkonferenz einstimmig beschlossen worden ist, und neuen Anforderungen wie inklusiver Beschulung und Ganztagsbetreuung schon jetzt nicht mehr aus.

Anders formuliert: „Die weiterführenden Schulen der Gemeinde Odenthal haben die richtige Größe, nicht aber die richtigen Gebäude“, heißt es in der Untersuchung. Trotz der Erweiterung fehlten dem Schulzentrum rund zwölf Räume in der Größenordnung von zusammen 750 Quadratmetern, darunter vor allem naturwissenschaftliche und Ganztagsräume.

„Die naturwissenschaftlichen Räume hinken den Standards zehn Jahre hinterher“, kritisierte der Gutachter. Dass weitere Investitionen nur aufgeschoben sind, das war allen Fraktionen klar. „Es ist uns bewusst, dass wir hier eine Sardinenbüchse haben“, sagte CDU-Fraktionschefin Nicola Ciliax-Kindling mit Blick auf das Schulzentrum, in dem das Gymnasium sogar schon zwei Räume der Grundschule nutzt.

„Odenthal steht für Bildung“, sagte SPD-Chef Rolf Deiters, und mahnte, dass man den Schulen dann die Gelegenheit dazu bieten müsse.

KStA abonnieren