VerwaltungStreit um Besetzung des Postens

David Bosbach ist zur Naturarena gewechselt.
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Odenthal – Ab dem 1.Oktober ist die Stelle für Tourismus, Pressearbeit und Wirtschaftsförderung in der Odenthaler Verwaltung verwaist. Das Büro des bisherigen Pressesprechers David Bosbach ist schon jetzt leer, da er Elternzeit nimmt, bevor er im Herbst zur Naturarena Bergisches Land wechselt. Um einen reibungslosen Übergang gewährleisten zu können, hatte die Verwaltung die Aufhebung der Wiederbesetzungssperre für die Stelle auf die Tagesordnung der Ratssitzung gesetzt.
Die FDP und die BRO hatten eine Aufhebung der Sperre befürwortet, um eine möglichst schnelle Ausschreibung zu ermöglichen. Der Liberale Bernd Pugell warf der CDU am Ende des öffentlichen Teils der Ratssitzung vor, sie habe kein Interesse am sanften Tourismus, der für Odenthal so wichtig sei, wenn sie eine erneute Besetzung der Stelle verhindere. "Das ist kein Wahlkampf, sondern sinnvoll", kommentierte die CDU-Fraktionschefin Michaela Bräutigam die Vorwürfe der Liberalen. Die FDP unterstelle ihr, sie hätte, da als CDU-Bürgermeisterkandidatin für 2015 schon nominiert, ein persönliches Interesse daran, diese Stelle vakant zu lassen, um später einen ihr genehmen Kandidaten dort zu positionieren. Das sei nicht ihre Absicht. "Wir haben jetzt die Chance, darüber nachzudenken, wie die Stelle künftig ausgestattet sein soll. Das sollten wir nutzen", forderte Bräutigam. Ihre Fraktion könne sich vorstellen, die Wirtschaftsförderung wieder in ehrenamtliche Hände zu geben. Das Ehrenamt hatte ihr Stellvertreter in der Fraktion, Klaus-Uwe Brodersen, gemeinsam mit dem verstorbenen Bernd Erlingheuser fast zehn Jahre lang übernommen.
Das konnte sich auch die UWG vorstellen, die die Stelle ebenfalls nicht direkt neu besetzen will, wie Monika Kunesch erklärte. Auch die SPD möchte das nicht. Fraktionschef Rolf Deiters hielt eine Aufteilung der Aufgaben unter den Führungskräften sinnvoller.
76 Mitarbeiter
"Das alles ist für mich nicht nachvollziehbar, die Stelle sollte möglichst zeitnah wiederbesetzt werden", sagte der parteilose Bürgermeister Wolfgang Roeske. Derzeit habe man die Aufgaben Bosbachs, zu denen neben Wirtschaftsförderung und Tourismus auch die Betreuung des I-Punkts in Altenberg, die Herausgabe des Amtsblatts sowie die Pressearbeit gehören, auf mehrere Schultern inklusive seiner eigenen verteilt. Das könne in der mit 76 Mitarbeitern ohnehin nicht üppig besetzten Verwaltung aber kein Dauerzustand sein. Im Herbst will die Verwaltung das Stellenprofil der Politik erneut präsentieren.