Die CDU wirft den „beiden Verlierern der Bürgermeisterwahl“ vor, sich zu verbünden. Auch BM-Kandidat Michael Eyer (CDU) äußert sich kritisch.
StichwahlCDU Overath greift Grüne und SPD-Kandidat Hans Schlömer in scharfem Ton an

Die drei Overather Bürgermeisterkandidaten: Michael Eyer (CDU), Dagmar Keller-Bartel (Grüne) und Hans Schlömer (SPD).
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Die CDU Overath packt die harten Bandagen aus. Schon kurz nach der Entscheidung der Grünen, Hans Schlömer (SPD) als Bürgermeisterkandidaten zu unterstützen, herrschte Unverständnis bei den Christdemokraten. Nach einem außerplanmäßigen Vorstandstreffen verschärft Michael Eyer, CDU Bürgermeisterkandidat, seinen Ton im Wahlkampf drastisch.
In einer Pressemitteilug der CDU Overath heißt es unter anderem, die „beiden Verlierer der Bürgermeisterwahl“ verbündeten sich. Darin sieht CDU-Vorsitzender Hardy Kohkemper die Absicht, „eine Machtarithmetik zu schaffen, die uns indirekt in die Arme der AfD treiben soll. Das lehnen wir entschieden ab“, betont er. In der Mitteilung schießt die CDU weiter gegen beide Parteien – wobei nicht vergessen werden sollte: mit einer der beiden wird die CDU definitiv zusammenarbeiten müssen. So heißt es zum Beispiel: „Ideologie ist den Grünen Overaths wichtiger, als unsere Heimat voranzubringen und aus eigener Kraft zu stärken“, oder Schlömer verspreche den Grünen „im Gegenzug für ihre Unterstützung hübsche Öko-Pöstchen, die den finanziellen Spielraum der Stadt massiv gefährden würden.“
CDU hält sich mit Attacken gegen die SPD zurück
Der Tenor der Mitteilung lässt darauf schließen, dass die CDU eine zukünftige Zusammenarbeit mit den Grünen ausschließt: „Durch den einstimmigen Beschluss ihrer Mitglieder haben die Grünen die Tür zu einer möglichen vertrauensvollen und kooperativen Zusammenarbeit mit der stärksten Ratsfraktion geschlossen“, verkündet sie unter anderem. Vielleicht um den damit letzten verbliebenen Kooperationspartner nicht gegen sich aufzubringen, hält sich die CDU in der Mitteilung mit Attacken gegen die SPD zurück und adressiert Schlömer direkt: „Hans Schlömer verspricht viel, ohne zu sagen, wie er es bezahlen will. Das ist unseriös“, wird Michael Eyer zitiert. Und nach der Aufzählung seiner Kompetenzen folgt: „Fragen Sie einfach mal nach in Lindlar. Und dann fragen Sie hier nach Hans Schlömer.“
Eyer, der zuletzt negativ dadurch aufgefallen ist, nicht klar kommuniziert zu haben, dass seine Lebensgefährtin eine neue Stelle im Ratsbüro angetreten hat, setzt auf „Ehrlichkeit anstelle von politischen Luftschlössern eines Verwaltungsamateurs, der die Zusammenarbeit mit Parteien nur als notwendiges Übel ansieht.“ Ihren neuen Slogan „Zukunft mit Eyer – oder Irrweg mit Schlömer“ stützt die CDU auf Eyers über 40-jährige Berufserfahrung auf „allen Ebenen“ in der Verwaltung. Eyer stehe für „solide Haushaltsführung, klare Verwaltungsziele und einen Plan, wie wir Overath nach vorne bringen können“.