Live-StreamOverather Feuerwehr informiert auf Youtube über Waldbrände

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Das Feuerwehrhaus als Studio: Fernsehreporter Matthias Fiedler lässt sich Fahrzeuge und Material der Feuerwehr erklären. (Archivfoto)

Das Feuerwehrhaus als Studio: Fernsehreporter Matthias Fiedler lässt sich Fahrzeuge und Material der Feuerwehr erklären. (Archivfoto)

Overath – Die Fahrzeuge blankgewienert und vor der Fahrzeughalle positioniert, Banner aufgehängt mit Werbeslogans, die Halle frisch geputzt – die Freiwillige Feuerwehr Overath war am Montagabend gut vorbereitet auf die Dreharbeiten. Zum ersten Mal ging die Overather Wehr mit einem Live-Stream online, spezielles Thema war die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung, weil die Wehr davon ausgeht, dass derartige Einsätze vermehrt auf sie zukommen.

Vorbild für den Livestream war die Feuerwehr Rösrath, die vor einigen Monaten ebenfalls online ihr Tun präsentiert hatte – und die Kollegen in Overath bei der Aufnahmetechnik unterstützte. Und, so schilderte es der stellvertretende Pressesprecher der Wehr, Christian Michels, natürlich spielte der Wunsch eine Rolle, Kontakt zur Bevölkerung zu bekommen: „Wir konnten ja keine Tage der offenen Tür machen in der Corona-Pandemie. So konnten wir auch keine Leute für die Feuerwehr gewinnen. Auch die Brandschutzerziehung in Kitas musste ausgefallen.“

Demonstrationen am heißen Grill

Aus diesem Grund hatte die Overather Wehr den Galileo-Reporter Matthias Fiedler gebeten, den Live-Stream zu moderieren und den Wehrleuten die passenden Fragen zu stellen. Fiedler, der bereits bei der Rösrather Wehr beim Livestream im Einsatz war, sagte gern zu. „Als mich der Fotograf Valery Kloubert, ein langjähriger Freund, anrief, habe ich sofort zugesagt. Ich bin zwar kein Feuerwehrfreak, aber ich interessiere mich für alles, und das ist ein starkes Thema fürs Fernsehen.“

Erste Station beim Live-Stream war ein mit Kohle gefüllter Grill – zu Fiedlers Leidwesen ohne Würstchen darauf, aber mit einer Temperatur von 800 Grad schon in voller Glut. Als Demonstrationsobjekt sollte der Grill aber erst später zum Einsatz kommen, zunächst ging es zum ’Tanklöschfahrzeug, das 3000 Liter Wasser fasst und insbesondere dann zum Einsatz kommt, wenn beispielsweise in einem Waldgebiet kein Wasser vor Ort entnommen werden kann.

Was ist eigentlich ein Wiedehopf?

Fiedler ließ sich von Timo Schmitt, stellvertretender Leiter der Overather Wehr, genauestens die Funktionen und Schlauchanschlüsse des großen Tanklöschfahrzeugs erklären, bevor es nach draußen vor die Halle ging. Dort war bereits ein Vegetationsbrand vorbereitet – Stroh in einer Metallschale – den die Wehrleute schnell mit den kleineren Handspritzen in den Griff bekamen. Bei größeren Flächenbränden beispielsweise im Wald kommt aber auch der „Wiedehopf“ zum Einsatz, mit dem man sowohl kleinere Bäume fällen als auch bei Bränden am Boden die Vegetation entfernen kann.

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Besonders lustig fand Reporter Fiedler die Feuerpatschen – „die sehen ja aus wie im Mittelalter“ – , musste sich jedoch belehren lassen, dass die bei der Brandbekämpfung durchaus effektiv sind. Wieder was gelernt beim Besuch der Overather Wehr.

Schließlich demonstrierten die Feuerwehrleute mit einem Plastikeimer, was passiert, wenn man die Grillkohle in den Mülleimer wirft – es kann ein Brand entstehen, denn noch lange, nachdem das Grillvergnügen vorbei ist, hat die Kohle noch eine Temperatur von 400 Grad Celsius. Ein lehrreiches Ende des Live-Streams, insbesondere für die, die gern in der Natur grillen.

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