OverathKritik am neuen Auenbogen-Plan

Dieses noch unbebaute Feld ist Gegenstand des Zanks in der Overather Politik: Die Änderung des Bebauungsplans Auenbogen kritisieren die Oppositionsparteien.
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Overath – Die Oppositionsparteien in Overath sind empört über die nachtägliche Änderung im Bebauungsplan für das ehemalige Ihr-Platz-Gelände. CDU und FDP boxten mit ihrer Stimmenmehrheit eine Planänderung durch den Bau- Planungs- und Umweltausschuss. „Mit dieser Änderung des Bauprojekts Overather Auenbogen sind wir nicht mehr einverstanden“, erklärte Grünen-Ratsherr Gerd Bartel, „der Bebauungsplan wird für zahlungskräftige Bürger geändert.“ Die Befürworter der Planänderung, also CDU und FDP, argumentierten, die Eigentumswohnungen im geplanten Terrassenhaus lägen zu dicht am Gewerbegebiet und seien für kaufkräftige Interessenten nicht attraktiv. Dort seien die einfachen Mietwohnungen besser aufgehoben. Das Terrassenhaus soll nun an den ursprünglichen Bauplatz der Mietwohnungen rücken.
SPD-Fraktionschefin Ruth Rocholl: „Es hat im Vorfeld der Planung mehrere Sondersitzungen mit allen Fraktionen gegeben. Wir haben klare Vorgaben erarbeitet, der Beschluss war einstimmig.“ Öffentliche Grünflächen, Reihenhäuser und ein Mehrgenerationen haus seine ursprünglich in der Planung gewesen. „Nun wird die Grünfläche privatisiert und die Reihenhäuser weichen Doppelhaushälften“, kritisierte Rocholl.
Erschwingliche Häuser
Investor Michael Korthaus, der für die neuerlichen Änderungen – übrigens die achte Überarbeitung des Bebauungsplans– verantwortlich zeichnet, versteht die Aufregung der Oppositionsparteien nicht. Die Reihenhäuser würden Doppelhaushälften weichen, an denen die Garagen direkt angebaut würden. In der Reihenhausbebauung sei ein Garagenhof vorgesehen gewesen, der nun wegfalle. Korthaus: „Dadurch entstehen genau so viele Doppelhäuser wie Reihenhäuser – preiswerte Einstiegshäuser im Bauhausstil, zu einem Preis zwischen 250 000 bis 300 000 Euro.“ Die Häuser seien durchaus für junge Familien erschwinglich, glaubt der Investor und widerspricht damit dem Argument der Opposition, dass nunmehr kein preiswerter Wohnraum für junge Familien entstehen würde.
Baubeginn im Juli
Dass Teile der öffentlichen Grünflächen wegfallen, bestätigt Korthaus, gibt aber zu bedenken, dass ein privat verwalteter Teil der Grünfläche der Öffentlichkeit als Durchgang zur Agger zugänglich sei. Trotz der Bedenken der Opposition und der Anfeindungen im Overather Stadtrat will Korthaus im Juli mit den ersten Baumaßnahmen beginnen.