Von 10-Mbit auf 1-GigabitOverather Schulzentrum Cyriax hängt jetzt am Glasfasernetz

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Symbolischer Festakt der Akteure aus Verwaltungen, Unternehmen  und Schulen mit Glasfaserkabel am Overather Schulzentrum. Rechts Bürgermeister Christoph Nicodemus.  

Overath – Das Wetter ist zwar ziemlich mäßig, als sich am Montagmittag eine Vertreterin und zahlreiche Vertreter von Stadt, Schulen, Kreis und Telekom vor dem Schulzentrum Cyriax versammeln. Aber wo schon die Sonne nicht scheint, da scheinen zumindest die Gesichter der Beteiligten unter den Masken zu strahlen. Es ist vollbracht: Das Schulzentrum Cyriax ist ans Glasfasernetz angeschlossen, endlich können das Paul-Klee-Gymnasium und die Leonardo-da-Vinci-Sekundarschule ihren Unterricht so gestalten, wie das in anderen Ländern längst geht.

Bereits seit den Herbstferien liegt das Kabel, das das in den Aggerauen gelegene Schulzentrum mit der Vermittlungsstelle an der Glockengießerstraße im Ortskern verbindet, in der Erde. Inzwischen ist auch noch das letzte, in Zeiten des Chipmangels noch fehlende Zehn-Euro-Bauteil eingetroffen und eingebaut.

Datenautobahn in Overath ist da

„Wir haben jetzt einen Ein-Gigabit-Anschluss“, freut sich Bürgermeister Christoph Nicodemus, der an diesem Tag extra seinen Urlaub unterbrochen hat, und erklärt weiter: „Das ist der Stand der Technik“. Angefangen hat das Schulzentrum 2020 mit einer 10-Mbit-Leitung, (man nennt es auch Daten-Feldweg), dann wurde per Richtfunk auf zwei mal 100 Mbit aufgerüstet (Tempo-30-Zone), und jetzt ist sie nun endlich da, die Datenautobahn. „Wir hätten das gut schon früher brauchen können“, sagt Nicodemus mit Hinblick auf den Fernunterricht in Zeiten von Corona, aber immerhin: Es klappt.

Der vorrangige Anschluss der Schulen im Zuge des Breitbandausbaus war ein wohlbegründeter Extrawunsch aus der Politik, den Kreisdirektor Dr. Erik Werdel und sein Breitband-Koordinator Marco-Andres Gilles im langen Planungsprozess noch kurz vor knapp erfolgreich an die Telekom herantragen konnten. Insgesamt 74 Schulen sollen nach den Worten von Andres-Gilles angeschlossen werden, die beiden weiterführenden Overather Schulen sind da weit vorne.

Stadt Overath leistete gute Vorarbeit

Vor ihnen sei bisher erst die Paffrather Gesamtschule angeschlossen worden, außerdem ist die Telekom in Kürten an der Förderschule und an der Gesamtschule am Arbeiten. Dass Overath so weit vorne sei beim Ausbau, hänge auch mit der Vorarbeit der dortigen Stadtverwaltung zusammen, sagt Technik-Experte Daniel Zons von der Telekom. Die Unterlagen seines Unternehmens seien innerhalb eines Tages bearbeitet worden. Ambitioniert gearbeitet hat die Stadt aber auch innerhalb ihrer Schulgebäude und frühzeitig die hausinternen Verdrahtungen in Auftrag gegeben, damit sie sich jetzt nicht mehr bei den Handwerkern lange anstellen muss.

Wie wichtig die moderne Technik auch im Hinblick auf die Corona-Epidemie ist, macht Schulleiter David Hubert vom Paul-Klee-Gymnasium deutlich: Kinder in Quarantäne könnten dem schulischen Präsenzunterricht jetzt via Glasfaserkabel folgen. „Selbst wenn wir im Moment nicht im Lockdown sind, ist das ein wichtiger Teil von Distanzunterricht und hat vorher kaum bis gar nicht funktioniert.“

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Zwei Wünsche nennen Hubert und Kollegin Barbara Schön von der Leonardo-da-Vinci-Sekundarschule noch: WLAN auch in der Sporthalle und neue Hightech-Tafeln statt den alten Teilen aus der Kreidezeit. Unterdessen ziehen die Strippenzieher von der Telekom schon wieder weiter: Das schnelle Kabel soll weiter verlegt werden und demnächst auch Marialinden und die Nachbarorte erschließen. Bis März 2023 soll das Digitalisierungspaket im ganzen Kreis fertig sein.

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