Overather zahlt 3500 EuroTelefonbetrüger geben sich als Microsoft-Mitarbeiter aus

Symbolbild
Copyright: dpa
Overath – Am Donnerstag ist ein 66-jähriger Overather auf Telefonbetrüger hereingefallen. In mehreren Anrufen im Laufe des Vormittags riefen angebliche Microsoft-Mitarbeiter bei dem Mann an. Da sein Computer infiziert wäre, würde man aus der Ferne eine Reparatur anbieten, die er vorab per Guthaben-Karten zahlen müsse.
Trick-Anrufe – So verhalten Sie sich richtig
Enkeltrick, Falsche Polizisten – Verhalten bei Betrugsanrufen
Betrüger versuchen immer wieder, an Geld oder Wertgegenstände zu gelangen, in dem sie die Gutgläubigkeit von Menschen ausnutzen. Besonders oft wird das bei Seniorinnen oder Senioren versucht. Die Polizei informiert auf ihrem Beratungs-Portal über die häufigsten Maschen und erklärt, wie man sich bei einem Betrugsverdacht korrekt verhält.
Enkeltrick
„Rate mal, wer hier spricht“ – So beginnen Betrüger den sogenannten Enkeltrick oft. Personen geben sich als Enkel oder Verwandte aus, die in einer besonders misslichen Lage stecken und dringend Geld brauchen: oft auch mit wiederholten Anrufen. Willigt das Opfer ein zu zahlen, wird ein Bote angekündigt, um Bargeld abzuholen.
Die Polizei rät: Fordern Sie den Anrufer auf, den Namen selbst zu nennen. Erfragen Sie von sogenannten Verwandten, die sie nicht kennen Dinge, die nur ein Mitglied Ihrer Familie wissen kann. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und sprechen Sie mit anderen über einen Anruf, der Sie misstrauisch macht. Informieren Sie unverzüglich die Polizei unter 110, wenn sie einen Anruf bekommen, der Sie verdächtig macht.
Und am allerwichtigsten: Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen.
Betrug durch falsche Polizisten
Als Polizisten geben sich Betrüger nicht nur am Telefon aus. In manchen Fällen stehen sie auch mit gefälschten Dienstausweisen vor der Haustür oder verschicken falsche Haftbefehle mit Zahlungsaufforderungen und Drohungen, in Haft zu kommen, falls dem nicht Folge geleistet wird.
Die Polizei rät: Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung. Fordern Sie immer den Dienstausweis von Menschen, die sich als Amtspersonen ausgeben und bei dem geringsten Zweifel rufen Sie die Behörde an, von der der Unbekannte kommen will. Um sicher zu bleiben, lassen Sie den Unbekannten vor ihrer geschlossenen Tür warten, während Sie sich die Telefonnummer beispielsweise von der Auskunft geben lassen.
Außerdem wichtig: Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten, um Haft zu verhindern. Geben Sie am Telefon keine Details zu ihrem Vermögen preis und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Im Zweifel: einfach auflegen.
Falsche Gewinnversprechen
Seit 2010 steigt die Zahl der Strafanzeigen wegen Betrugs mit Gewinnversprechen kontinuierlich, wie die Polizei auf ihrem Betrugs-Portal schreibt. Die Details der Anrufe variieren, aber die Methode bleibt ähnlich.
Opfer werden angerufen oder per E-Mail kontaktiert mit der freudigen Nachricht, ein Gewinnspiel gewonnen zu haben. Die „Gewinner“ sollen sich dann bei Personen melden, die sich als Rechtsanwälte oder Notare ausgeben, um ihren Preis einzulösen – gegen eine Bearbeitungsgebühr oder über eine kostenpflichtige Hotline. Besonders kritisch: Betrüger nutzen spezielle Technik, um die angezeigte Nummer zu fälschen, sodass es so aussieht, als käme der Anruf tatsächlich von einer Anwaltskanzlei oder ähnlichem.
Was sie tun sollten, wenn sie mit einem Gewinnversprechen kontaktiert werden: Zu aller erst überlegen Sie – Haben Sie in der letzten Zeit überhaupt an einer Lotterie teilgenommen? Geben Sie niemals Geld aus, um einen Gewinn einzufordern oder wählen Nummern, die gebührenpflichtig sind. Diese erkennen Sie an den Vorwahlen: 0900, 0180, 0137. Geben Sie keine persönlichen Informationen wie Kreditkartennummern weiter. Erkundigen Sie sich nach den Verantwortlichen des Gewinnspiels und überprüfen sie Name und Adresse, wenn Ihnen diese genannt werden. Kontrollieren Sie regelmäßig ihre Telefonrechnung. Und lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Um einen angeblichen Vertragsabschluss zu widerrufen, können Sie Vordrucke nutzen, die von der Verbraucherzentrale zur Verfügung gestellt werden.
Vermeintliche Schadsoftware: Overather zahlt Betrügern 3.500 Euro
Insgesamt verlor der Getäuschte dadurch 3.500 Euro. Nachdem er den Betrug durchschaut hatte, begab er sich zur Polizei, um Anzeige zu erstatten. Bereits am Dienstag ist bei einem ähnlichen Vorfall ein 68-jähriger Overather betrogen worden.
Das könnte Sie auch interessieren:
Er suchte im Internet nach bestimmten Artikeln, dabei wurde sein Laptop durch mehrere übereinander gelagerte Fenster mit dem Hinweis einer Blockade durch einen Hackerangriff lahmgelegt. Es erschien ein kleines Fenster mit der Aufforderung die angezeigte Nummer bei Microsoft anzurufen.
Weiterer Overather um mehr als 1000 Euro geprellt
Nachdem der Mann dort angerufen hatte und den Anweisungen folgte, musste er einen Wartungsvertrag abschließen. Von seinem Konto wurde ein Betrag von 285 Euro abgebucht und durch Guthabenkarten noch einmal insgesamt 900 Euro erbeutet. (red)