RatsbeschlussOverath baut Grundschule der Zukunft

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Abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt wird nach einem einstimmigen Ratsbeschluss die Grundschule in Overath-Heilgenhaus. Unterricht findet in dem PCB-belasteten Gebäude bereits seit einem Jahr nicht mehr statt.

Abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt wird nach einem einstimmigen Ratsbeschluss die Grundschule in Overath-Heilgenhaus. Unterricht findet in dem PCB-belasteten Gebäude bereits seit einem Jahr nicht mehr statt.

Overath – Die PCB-belastete Grundschule in Heiligenhaus wird abgerissen und neu gebaut. Der aus den 1960er-Jahren stammende L-förmige Altbau wird komplett durch eine moderne Architektur ersetzt, bei der zwei neue Gebäude parallel angeordnet sind. Durch sie führt eine „Schulpromenade“. Kosten soll der Komplett-Neubau wie berichtet 7,1 Millionen Euro, nur fünf Prozent mehr als eine Sanierung des Bestandes.

Der Neubau soll eine variable Nutzung der Räume in Unter-, Erd- und Obergeschoss und unterschiedliche pädagogische Konzepte ermöglichen. Einstimmig stimmten am Mittwochabend die politischen Gremien der Stadt in einer gemeinsamen Sondersitzung im Schulzentrum Cyriax dem Vorschlag der Stadtverwaltung zu. Bürgermeister Jörg Weigt (SPD) ließ, um auf Nummer sicher zu gehen, nacheinander Schulausschuss, Bauausschuss und Rat abstimmen und zeigte sich mit der dreifachen Einstimmigkeit hoch zufrieden: „Vielen Dank, das ist ein deutliches Zeichen.“

Mit dem Beschluss, der in dem in die Jahre gekommenen und ebenfalls dringend sanierungsbedürftigen Schulzentrum gefasst wurde, bekommt Heiligenhaus eine Schule der Zukunft – bemerkenswert in Zeiten des Sanierungsstaus in den zum Teil 100 Jahre alten Overather Schulgebäuden.

Schulzentrum steht weiter auf der Agenda

Ausdrücklich wies die Vorsitzende des Schulausschusses, SPD-Fraktionschefin Ruth Rocholl, darauf hin, dass das Schulzentrum weiter auf der Agenda stehe: „Derzeit werden hier schon die Fenster repariert.“

Die bisherigen Planungen, in die die Heiligenhausee Schulgemeinde intensiv einbezogen wurde, präsentierten der Münsteraner Architekt Christian Schmitz und Stefan Jörden vom Büro „energielenker“.

Große Garderobe, Eingangshalle und Aula sind in Planung

Geplant sind etwa eine große Garderobe, eine Eingangshalle und eine Aula, die auch für Theateraufführungen genutzt werden kann. Schmitz: „In dieser Schule wird sich niemand verlaufen!“

Gute Sichtbeziehungen soll es geben, eine Küche für eine Mensa und und im Obergeschoss eine Bibliothek. Wenn der offene Ganztag beginnt, verteilen sich die Kinder in der Schule. Das vorhandene OGS-Gebäude auf dem Schulhof wird als „Bauhaus“, als Raum fürs Werken und Malen, in die neue Schule übernommen.

Politiker sind begeistert von den neuen Plänen

FDP-Chef Hermann Küsgen sprach sich als erster der zahlreichen Redner klar für den Neubau aus: „Ich hätte fast Lust, noch mal zur Schule zu gehen.“ Würde sich der Rat dagegen für eine Renovierung statt für einen Neubau entschieden, bliebe „immer ein kleines Restrisiko“.

Der Liberale: „Wenn der finanzielle Unterschied so gering ist, wären wir verrückt, wenn wir nicht eine neue Schule bauen würden.“ Eric Jens Renneberg, Grünen-Ratsherr und Grundschullehrer, sprach von einer „wunderbaren Planung, die mich ein bisschen neidisch macht“. Auf seine Nachfrage versicherte Schulamtsleiter Herbert Rijntjes, dass die Schule in ihrer Zweizügigkeit bedarfsgerecht geplant sei.

Die Grünen fürchten eine Kostenexplosion

Für die SPD erklärte Ruth Rocholl, für ihre Fraktion gehe der Neubau wegen der minimalen Preisdifferenz in Ordnung. „Wäre die Differenz größer, könnten wir uns auch mit der Altbausanierung anfreunden.“

Sie sage das im Hinblick auf die weiteren Sanierungen, die an anderen Grundschulen anstünden. Für die Grünen sagte Fraktionschefin Dagmar Keller-Bartel, ihre Fraktion fürchte, dass die Kosten noch weiter steigen werden. Sie erinnerte an die Kosteneplosion bei der Sanierung des Hallenbades in den Nuller Jahren.

CDU ist bereit, über einen Kostendeckel zu reden

„Unwägbarkeiten sehe auch seine Fraktion, sagte für die CDU Fraktionschef Oliver Hahn, dessen Parteifreundin Christiane Schloten zuvor nach Entsorgungsproblemen und einem alten Bunker auf dem Schulgelände gefragt hatte. Die CDU sei bereit, über einen Kostendeckel zu reden, so Hahn weiter.

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Er sagte aber auch: „Für 350 000 Euro Unterschied bekommen wir eine völlig neue Schule mit einem zukunftsfähigen Konzept.“ Das sei wahre Nachhaltigkeit.

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