Schon Großeltern warteten auf AusbauOverather Anwohner genervt von „Rüttelpiste“ K38

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Unbefestigt und voller Schlaglöcher: Anwohnerin Annika Außem muss jeden Tag die Straße von Unterbech fahren.

Unbefestigt und voller Schlaglöcher: Anwohnerin Annika Außem muss jeden Tag die Straße von Unterbech fahren.

Overath – Annika Außem ist mit ihrer Geduld am Ende: Seit Jahren warten die Anwohner darauf, dass das Teilstück der K 38 vom Forellenweg in Unterbech bis zur Sticher Mühle endlich, wie der Rest der Kreisstraße K 38, fertig ausgebaut wird, doch es ist bis heute nichts passiert, obwohl es vom Kreis andere Zusagen gegeben hat. Annika Außem: „Ich muss die Strecke jeden Tag fahren, seit ich in die Wohnung über meiner Großmutter eingezogen bin, und es ist wirklich schlimm, man fährt über eine richtige Rüttelpiste und muss Angst um seine Reifen haben.“

Großeltern beklagten sich

Außem hat einen Artikel dieser Zeitung von 2017 entdeckt, in dem schon ihre Großeltern Peter und Elfriede Geerkens sich über den noch immer nicht erfolgten Straßenausbau zwischen Unterbech und Sticher Mühle beklagt hatten. Seinerzeit hatte der Rheinisch-Bergische Kreis mitgeteilt, dass die gesamte Strecke von Sticher Mühle bis Kreutzhäuschen im Jahr 2019 fertiggestellt werden sollte. Annika Außem: „Mein Großvater Peter Geerkens, der sich 2017 schon über das marode Teilstück zwischen Forellenweg in Unterbech und Sticher Mühle beschwerte, hat leider die Fertigstellung dieses Teilabschnittes, welche ja für 2019 vorgesehen war, nicht mehr erleben dürfen, da er im Januar 2021 verstarb.“

Notdürftige Reparatur

Das Teilstück Sticher Mühle bis Unterbech sei als einziges der Strecke bis heute, auch drei Jahre nach eigentlich vorgesehener Fertigstellung, noch immer nicht in Angriff genommen worden. Zu Jahresbeginn, schildert Annika Außem, sei eine Stelle notdürftig ausgebessert worden, da durch Unterspülungen die Straße abgesackt war. „Nach dem Tod meines Großvaters“, schildert die junge Frau, „ bin ich in die Wohnung über meiner Großmutter eingezogen und nun selber tagtäglich dieser Strecke ausgesetzt und kann meinem Großvater nur zustimmen, dass das Stück fast schon unzumutbar ist.“ Die Schlaglöcher an den Straßengräben könnten zu Achsbrüchen oder beschädigten Reifen führen.

Zudem sei die Fahrbahn so eng, dass zwei Autos nur schwer aneinander vorbei kämen. Erst recht, wenn noch Fußgänger dort unterwegs seien, die durch fehlenden Bürgersteig gezwungen seien, auf der Straße zu laufen. „Außerdem“, findet Annika Außem, „wäre die Unterspülung doch die Gelegenheit und der Warnschuss gewesen, endlich zu handeln und statt auszubessern den Abschnitt endlich in Angriff zu nehmen und fertigzustellen.“

Kreissprecherin verweist auf 2024

Außem hofft jedoch vergebens – nach Angaben von Kreissprecherin Eva Burger ist der Straßenabschnitt zwischen Unterbech und Sticher Mühle nun erst für eine Fertigstellung im Frühjahr 2024 vorgesehen. Burger begründet die Verzögerung mit Starkregen und einem Hangabrutsch, aber auch mit der Überschwemmungskatastrophe vom Sommer 2021. „Die Planung für den vorherigen Bauabschnitt hat sich verzögert“, so Burger über die Gründe für den schleppenden Verlauf des Straßenausbaus.

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Annika Außem war jedenfalls verblüfft, als sie jüngst feststellte, dass der fragliche Abschnitt der K 38 gesperrt wurde – sie vermutet nun, dass dort die Fahrbahn erst einmal wieder geflickt wird. Bis 2024 wird die junge Frau sich wohl in Geduld üben und sehr vorsichtig fahren müssen auf diesem Stück der K 38.

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