Verantwortliche des Jugendausschusses des Fußballkreises Berg beklagen vor dem Start die vielen Änderungswünsche der Vereine.
StaffeltagJugendfußballer zwischen "Wolke sieben" und Verzweiflung

Im Rahmen der Sitzung nahmen die Vertreter der Vereine die Urkunden für die Staffelsieger in Empfang.
Copyright: Andrea Knitter
Zwischen „Wolke sieben“ und „grausam“ schwankte die Bewertung der abgelaufenen und der anstehenden Saison beim Jugendstaffeltag des Fußballkreises Berg. Während Geschäftsführer Ralf Zimmermann, der den Berg-Vorsitzenden Jürgen Liehn vertrat, in seinem Grußwort hervorhob, wie gut der Fußballkreis gegenüber den anderen Kreises im Verband Mittelrhein aufgestellt sei, machen Thomas Engelberth, Vorsitzender des Kreisjugendausschusses, und seine Mitstreiter drei Kreuze, wenn die Saison am Wochenende startet.
Grausam sei, so Engelberth, wie die Vereine mit den Mannschaftsmeldungen beziehungsweise mit ihren Änderungswünschen umgehen würden. Von den 78 Vereinen im Kreis hätten es alleine zwei geschafft, einen fehlerfreien Meldebogen abzugeben. Selbst jetzt, kurz vor dem Saisonstart, kämen noch Änderungswünsche.
Mehr Berg-Teams spielen auf Verbandsebene
„Wenn sich einer unsicher ist, soll er fragen“, sagt Engelberth. Mit Blick auf die gehäuften kurzfristigen Rückzüge und Änderungswünsche erwägen die Verantwortlichen, sich wie die anderen Kreise genau an einen Meldeschluss Anfang Juli zu halten und anschließend nichts mehr zuzulassen. Wie es jetzt ablaufe, sei das eine Arbeit, „die niemand machen möchte“, so der Jugend-Chef.
Positiv ist dagegen die Zahl der Mannschaftsmeldungen, die relativ konstant geblieben ist und gegenüber der Vorjahressaison um drei Mannschaften von 505 auf 502 sank. Dafür ist die Zahl, der auf Verbandsebene spielenden Teams gestiegen: Bei den Jungen von zehn auf elf und bei den Mädchen sogar von acht auf 14 Mannschaften. Ansonsten erhöhte sich die Zahl der Bambini, die an Kinderspielfesten teilnehmen, von 46 auf 50.
Mädchen dürfen nun bis zur A-Jugend bei den Jungs mitspielen
Zur Saison neu eingeführt wird im Jugendspielbereich die Gelb/Rote Karte, womit die Zeitstrafe einfällt. Die Spielerin oder der Spieler sind nur für das laufende Spiel gesperrt und nicht darüber hinaus. Ebenfalls neu ist, dass in den Normalstaffeln der A- und B-Juniorinnen und -Junioren das Norweger-Modell genutzt werden darf. Möchte eine Mannschaft die Möglichkeit nutzen, mit neun oder zehn Fußballern anzutreten, muss der Antrag bis spätestens 24 Stunden vor Anpfiff gestellt werden. Gestattet ist seit dieser Saison, dass Mädchen bis einschließlich der A-Jugend bei den Jungen mitspielen dürfen.
Thomas Engelberth mahnte die Vereine noch einmal an, Absagen, die weniger als 48 Stunden vor Spielbeginn getroffen werden, an die Schiedsrichteransetzer zu melden. Das werde weiterhin oft vergessen und die Schiedsrichter könnten nicht mehr ein anderes Spiel pfeifen.
Wie wichtig es ist, mit den A- und B-Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, verdeutlichte der Jugendbildungsbeauftragter Georg Jesinghaus, der am Wochenende zum dritten Mal die Jugendlichen zum Kreisjugendtreff eingeladen hatte.
Der Kreis Berg ist der einzige der neun Kreises im Fußballverband Mittelrhein, der ein solches Treffen ausrichtet. Jedoch würde sich Jesinghaus wünschen, dass mehr als nur neun Vereine vertreten seien. Kommunikation sei wichtig, zumal in diesen Altersklassen zu viele Spieler „flöten gehen“. So regte der Jugendbildungsbeauftragte an, dass die Vereine interne Jugendsitzungen abhalten, um mit den Nachwuchsfußballern ins Gespräch zu kommen und sie stärken an den Verein zu binden.

Mit Verspätung erhielt der ehemalige Jugendspruchkammervorsitzende Fabian Baldauf (M.) die Urkunde von Thomas Engelberth (l.) und Tim Wessels, die ihn zum Ehrenmitglied der Jugend macht.
Copyright: Andrea Knitter
Thanus Pathmalingam, Vorsitzender der Kreisjugendspruchkammer, berichtete, dass die Zahl der Verfahren im vergangenen Jahr von 57 auf 53 gesunken ist. Nehme man die Gesamtzahl der Spiele, landeten weniger als ein Prozent vor der Spruchkammer. Was ihm nicht gefällt ist, dass die Zahl der Trainervergehen von 18 auf 26 gestiegen seien. Pathmalingam appellierte an die Vertreter der Vereine, die Trainer daran zu erinnern, dass sie eine Vorbildfunktion hätten und das bedeute, auch in hitzigen Situationen einen kühlen Kopf zu behalten und den Schiedsrichter zu respektieren. Das meine auch, dass nur der Schiedsrichter über einen Spielabbruch zu entscheiden habe. Insgesamt gab es in der abgelaufenen Saison sieben Spielabbrüche, im Jahr davor waren es sechs