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Interview mit Kreissportbund-Chef„Stimmung im rheinisch-bergischen Sport ist gedrückt“

Lesezeit 2 Minuten
Ulrich Heimann steht neben Landrat Stephan Santelmann mit Mikro in der Hand.

Ulrich Heimann, hier links mit Landrat Stephan Santelmann, im Interview zur Sportlerwahl 2023.

Unsere Leserinnen und Leser sind aufgerufen, die Sportlerinnen und Sportler in Rhein-Berg 2022 zu wählen.

Ulrich Heimann ist Vorsitzender des Kreissportbunds Rhein-Berg, der die Sportlerwahl in Medienkooperation mit Bergischer Landeszeitung und „Kölner Stadt-Anzeiger“ veranstaltet.

Herr Heinemann, wie ist Rhein-Bergs Sportwelt durch die Krise der Corona-Pandemie gekommen?

Ulrich Heimann: Durch die Corona-Krise ging’s noch mit vergleichsweise geringen Blessuren.

Inwiefern?

Kleine Vereine haben zwar oft nur wenige Mitglieder verloren, größere Vereine jedoch, die auch auf Kurs-Systeme aufbauen, hatten durch die Pandemie einen deutlich stärkeren Einbruch zu verzeichnen. Dabei hätte 2022 eigentlich ein Jahr zum Aufatmen sein können.

Eigentlich?

Ja, die Einschränkungen der Pandemie wurden zurückgenommen und die Wettbewerbe fanden wieder wie gewohnt statt, dann aber kam die Energiekrise, die den Vereinen erneut schwer zusetzte.

Wo liegen die größten Herausforderungen?

Gerade große Vereine, die erheblich unter dem Ausfall ihrer Kurse gelitten hatten, haben solche Einnahmeverluste, dass die rasant steigenden Energiekosten die Lage noch verschärften. Zudem sind durch die Corona-Krise vielen Vereine Übungsleiter verloren gegangen. Und dann mussten sich viele Vereine, als es gerade wieder etwas besser ging, Sorgen um ihre Sportstätten machen, hatten Angst, dass sie sie angesichts gestiegener Kosten nicht mehr halten könnte.

Wie sah es mit Hilfen aus?

Glücklicherweise kamen die von den Kommunen und auch vom Land. Insgesamt aber ist die Stimmung im rheinisch-bergischen Sport trotzdem gedrückt.

Das trifft sicher auch den Leistungssport, oder?

Natürlich. Wenn beispielsweise Sporthallen nicht mehr ausreichend geheizt werden oder Sportler nach dem Training nicht vor Ort duschen können, dann ist das natürlich auch eine Einschränkung für den Leistungssport.

Wurden deshalb auch noch nicht wieder – wie vor der Corona-Zeit – 20 Sportlerinnen, Sportler und Mannschaften nominiert?

Ja, richtig. Aber immerhin haben wir die Zahl der Nominierten diesmal wieder von zehn auf 15 pro Kategorie aufstocken können. Noch unbefriedigend – aber ein Silberstreif am Horizont. Der lässt hoffen, dass – wenn wir wieder in normales Fahrwasser kommen – auch wieder eine Nominierung wie im früheren Umfang in den nächsten Jahren möglich sein wird. Dafür kämpfen wir jedenfalls.

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