Rote Zahlen in Rhein-BergOverather haben pro Kopf die meisten Schulden

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Zwei Türme mit Ein-Euro-Münzen.

Rhein-Berg – Die Städte und Gemeinden im Rheinisch-Bergischen Kreis haben in den vergangenen Jahren samt und sonders Schulden abgebaut, gleichwohl gibt es erhebliche Unterschiede, was die einzelnen Kommunen angeht. Rechnet man nämlich die Gesamtschulen der Rathäuser mitsamt ihrer ausgegliederten Einheiten (wie zum Beispiel Eigenbetrieben) auf die jeweilige Einwohnerzahl um, so stehen die Overatherinnen und Overather an der Spitze.

4784 Euro hatte im Jahre 2021 jeder Mann und jede Frau an Sülz und Agger zu tragen (siehe Tabelle). Vergleichsweise am besten kommen nach der neuen Schuldenstatistik von IT.NRW, dem Statistischen Landesamt, ausgerechnet die einst so armen Nachbarn der Overather im Norden weg: Die Bürgerinnen und Bürger von Kürten hätten nur noch 867 Euro pro Nase zu tragen, würde man die Schulden ihrer Gemeinde auf sie umlegen. Der Durchschnittswert für den Rheinisch-Bergischen Kreis liegt bei 2612 Euro.

Die meisten Schulden in NRW haben die Siegburger

Mit dem Grad ihrer Verschuldung liegen die Overather, die sich beziehungsweise ihren Hauseigentümern und Mietern seit Jahren sehr hohe Grundsteuer-Sätze abfordern, um damit die Stadtkasse in Ordnung zu bringen, im Landesvergleich aber keineswegs an der Spitze, denn die höchste Pro-Kopf-Verschuldung der kreisangehörigen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen hatten Ende 2021 Siegburg im Rhein-Sieg-Kreis (11 577,31 Euro) und Velbert im Kreis Mettmann (6 525,47 Euro).

In Salzkotten (Kreis Paderborn; 6,62 Euro) fiel die Schuldenlast am geringsten aus – die 13 000-Einwohner-Stadt Velen im Kreis Borken war als einzige Kommune in NRW sogar schuldenfrei.

Kölner haben viel höhere Schulden als Düsseldorfer

Von den kreisfreien Städten im Land wiesen Ende 2021 Mülheim an der Ruhr (10 006,25 Euro) und Oberhausen (9555,67 Euro) die höchsten Pro-Kopf-Verschuldungen auf; die niedrigsten Werte hatten hier Düsseldorf (1870,15 Euro) und Hamm (2035,00 Euro). Köln lag bei 4795 Euro.

Die Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände Nordrhein-Westfalens beliefen sich Ende 2021 auf rund 60,1 Milliarden Euro, das waren 26 Millionen Euro (+0,04 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. Rein rechnerisch ist das für jede Einwohnerin und jeden Einwohner des Landes eine Verschuldung von 3359 Euro (2020: 3353 Euro).

Für die Statistik zählen auch Eigenbetriebe und Co

Im Vergleich zum 31.12.2011 stiegen die Schulden um 3,4 Millionen Euro (+6,0 Prozent). Im Jahr 2001 hatte der Schuldenstand der NRW-Kommunen lediglich 36,1 Milliarden Euro betragen.

Bei dieser Betrachtung werden neben den Schulden der Kernhaushalte auch die Schulden der kommunalen Eigenbetriebe, der eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen und der kommunalen Anstalten öffentlichen Rechts berücksichtigt.

Kommunale Kassenkredite gesunken

Allein die Schulden der kommunalen Kernhaushalte beliefen sich Ende vergangenen Jahres auf fast 47 Milliarden Euro. Sie setzten sich aus Kassenkrediten zur Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsengpässe (20,2 Milliarden Euro), mittel- und langfristigen Krediten (Investitionskrediten; 24,5 Milliarden Euro) sowie Wertpapierschulden (2,2 Milliarden Euro) zusammen.

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Im Vergleich zum Vorjahr verringerten sich die Kassenkredite um 3,1 Prozent. Die Kredite stiegen um 1,5 Prozent und die Wertpapierschulden blieben unverändert. Sie werden laut IT.NRW sowohl für investive Zwecke als auch zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen eingesetzt.

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