Bauplanänderung nicht nötigGenug Platz für die neue Gesamtschule in Rösrath

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Schule

Rösrath – Was bedeutet die absehbare Einrichtung einer Gesamtschule für die Sanierung und bauliche Neugestaltung des Freiherr-vom-Stein-Schulzentrums? Muss die Stadt Rösrath, die im Sommer endlich mit den Bauarbeiten beginnen konnte, nun ihre Pläne schon wieder verändern? Kurz gesagt: Nein. Der Beigeordnete Christoph Nicodemus, der bei der Planung des Schulzentrums federführend ist, zeigt sich entspannt: „Das Projekt ist ausgelegt auf acht Klassen pro Jahrgang“, erklärt er. Die geplanten Räume wären somit in jedem Jahrgang ausreichend für vier Klassen im Gymnasium und vier Klassen in einer Gesamtschule. Auch die Umstellung auf neun Jahrgänge im Gymnasium (G9) sei bereits berücksichtigt, sagt Nicodemus. „Ich bin froh, dass wir es so hinbekommen haben“, stellt er fest.

Start noch nicht sicher

Nicodemus weist darauf hin, dass der Start einer Gesamtschule noch nicht vollkommen sicher sei. Wie berichtet, hängt er davon ab, dass zur anvisierten Gründung zum Schuljahr 2020/2021 mindestens 100 Anmeldungen von Rösrather Schülern nötig sind, damit die neue Schulform ihren Betrieb aufnehmen kann. Nach dem eindeutigen Umfrageergebnis bei den Eltern von Grundschülern stellt sich die Stadt aber auf eine neue Rösrather Schullandschaft ein. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sie aus Gymnasium und Gesamtschule bestehen, die Realschule wird wohl nicht mehr genügend Anmeldungen erhalten und auslaufen – voraussichtlich im Sommer 2027. Nicodemus weist darauf hin, dass die Stadt auch auf weitere Eventualitäten vorbereitet ist – zum Beispiel auf fünf oder sogar sechs Klassen pro Gesamtschul-Jahrgang.

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Räume der Realschule nicht verplant

Denn bei der bisherigen Neuplanung des Schulzentrums sind nur die Räume des Gymnasiums und der früheren Hauptschule vergeben (sie bieten Platz für die von Nicodemus erwähnten acht Klassen pro Jahrgang) – die Räume der bisherigen Realschule sind bisher nicht verplant und stehen als Reserve bereit. Jedoch ist ein so großer Andrang, dass pro Jahrgang fünf oder sechs Gesamtschul-Klassen gebildet werden müssten, nicht unbedingt wahrscheinlich. „Ich wüsste gar nicht, wo die vielen zusätzlichen Schüler herkommen sollten“, sagt Nicodemus. Er rechnet zwar damit, dass eine Gesamtschule auch für Schüler aus Nachbarkommunen ohne ein solches Angebot attraktiv sein könnte, weist aber darauf hin, dass zumindest Lohmar und Bergisch Gladbach über Gesamtschulen verfügen.

Zu erwarten wäre, dass insbesondere Schüler aus Overath zur Rösrather Gesamtschule pendeln – nach Untereschbach gibt es eine gute Busverbindung, auch vom Bahnhof Overath kämen Schüler per Regionalbahn schnell nach Rösrath. Zudem könnte der Mangel an Gesamtschulplätzen im rechtsrheinischen Köln bei Eltern das Interesse für Rösrath wecken. Schließlich könnten Eltern aus Bensberg ihre Kinder nach Rösrath schicken. Bleibt die Frage, ob die geplanten Räume den pädagogischen Konzepten entsprechen. Angesichts der Raumreserven ist Nicodemus auch hier gelassen.

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