Kunst in der Schmiede in RösrathKreativ mit Zeitungspapier und Eisen

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Kunst in der Schmiede

Skulpturen aus Eisen hat MaLa Krämer im verwilderten Garten verteilt.

Rösrath – Richtig lyrisch wurde Bürgermeister Marcus Mombauer, als er die diesjährige Jahresausstellung „Kunst in der Schmiede“ der Familie Krämer eröffnete. „Im verwilderten Garten scheinen überall Skulpturen aus der Erde zu wachsen: große Eisenköpfe, schlanke Holzfiguren, dicke metallene Körper. Sie gehen mit den langen Gräsern und den überhängenden Ästen der Bäume eine symbiotische Beziehung ein.“

Waltraud Ott-Rubruck hat Zeitungspapier als Untergrund für ihre Werke benutzt. „Weil mich das reizt, dass Zeitungspapier an sich eine besondere Struktur hat und die Kombination von Farbe und Schrift durch das Übermalen besondere Effekte ergibt.“ André Schütze vom Künstlerverein WP8 malt figurativ und verbindet neue Themen mit alten Motiven, genauso verbindet er Schwarz-Weiß-Bilder mit farbigen Anteilen, dabei entstehen sehr intensive und aufwühlende Bilder.

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MaLA Krämer hat neue Wesen aus Eisen erschaffen. „Ich suche die Figuren in Kinderzeichnungen und Comics. Eisen ist ein ernsthaftes, schweres Material und durch diese Figuren nehme ich die Ernsthaftigkeit heraus.“ An anderer Stelle präsentiert sie große Frauenköpfe aus Eisen. „Das sind junge Profile und ich habe sie so geschaffen, dass es aussieht, als würden sie aus der Erde wachsen. Die jungen Leute entdecken gerade, dass die Erde wichtig ist und ich will die Verbundenheit zeigen.“ MaLA unterrichtet in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund den Nachwuchs, dem „Club der jungen Künstler“, deren Bilder im Gewächshaus ausgestellt sind. „Weil sie noch wachsen werden.“

Ausnahmetalent zeigt Kunstwerke

Ausnahmetalent Lukrezia Krämer zeigt vor allem Landschaften. Die Meisterschülerin von Siegfried Anzinger, Mitbegründer der „Neuen Wilden“ und Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, hat gerade ihr Studium erfolgreich abgeschlossen. „Ich habe mit Menschen angefangen, aber durch das Studium habe ich mich dann auch an Landschaften herangetraut. Jetzt kommen wieder die Menschen mit herein. Die Landschaft ist ja fast schon ein Spiegel vom menschlichen Befinden, es ist immer die Koexistenz von Landschaft, Natur und Mensch.“

Von der Kunstakademie hat Lukrezia Kommilitonen für die Rösrather Ausstellung gewinnen können. Zum Beispiel Antonio Arias: „Ich zeige hier Bilder, die eher abstrakter sind und mit dem Weltall zu tun haben.“ Ebenfalls gerade den Abschluss gemacht hat Kaori Hiraiwa aus Japan, die ebenfalls bei Anzinger studiert hat. Sie malt aktuell besonders gerne mit Eitempera, dabei handelt es sich um besonders leuchtstarke und farbintensive Malmittel.

Die Musiker

Für die Musik sorgte Lukrezia am Bass mit ihrem Elfengesang. Der Belgier Vincent Slegers begeisterte mit Country-Blues und einer unglaublich außergewöhnlich tiefen und rauhen Stimme. Wer ihn hört, kann kaum glauben, dass da ein junger Mann singt und sich an der Gitarre begleitet. „Anchor Brakes“ spielten Punkrock, hauptsächlich deutsche Texte, einige auf englisch. Alles eigene kraftvolle Songs. Gitarrist Stefan Obertz sagt: „Wir kennen uns teilweise seit Jahrzehnten, wir sind alle Freunde.“ Sehr eingängige Songs hat die Deutschrockband „Urlaub am Meer“ komponiert und getextet. Sie sorgten für Wohlfühlmusik mit Niveau.

Ihr kommt es besonders auf Kontraste von Licht und Dunkel an, zum Beispiel bei dem Bild einer unbekleideten Frau am Strand. Robin Weuste zeigt den Akt einer Frau mit einem Pferd am Strand. „Das ist rein aus meinem Kopf entstanden. Ich male figürlich und mythologisch angehaucht. Für mich haben Pferde eine spirituelle Bedeutung, ich wollte die Intimität bei der Begegnung mit Pferden zeigen.“ Figürliche Motive mit fantastischem Inhalt malt Lukas Köllner mit Öl, er studiert auch bei Anzinger. Seine Bilder sind angenehm anzusehen, haben aber auch einen kleinen Gruselmoment. Unbedingt sehenswert sind die faszinierenden Tierbilder von Lara Werth, die bei den Besuchern ganz besonders beliebt waren, weil sie so eindringlich und wunderschön sind.

Die Ausstellung ist bis Ende September an der Bensberger Str. 21 zu sehen. Am Samstag, 21. September, Malnacht ab 18 Uhr. Am 28. September Schmiedevorführungen ab 11 Uhr. 

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