Zweite RätselwanderungIdylle mit bewegter Geschichte

Die Wahner Heide bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Wanderer erleben wunderschöne Natur.
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Rösrath – Eine Begegnung mit außergewöhnlicher Natur und regionaler Geschichte verspricht eine Wanderung durch die Wahner Heide. Auf einer sechs Kilometer langen Rundstrecke können Besucher vielfältige Eindrücke sammeln und gegen Ende auch im Biergarten „Bambi“ eine Rast einlegen. Eine Variante ist etwa neun Kilometer lang, der Weg vom Bahnhof (etwa 1,5 Kilometer) oder nächsten größeren Parkplatz (500 bis 1000 Meter) kommt hinzu. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann den Rundweg auch auf zwei Rädern zurücklegen, muss dabei aber mit teilweise sandiger und steiniger Strecke rechnen. Die Wahner Heide bietet Moore, Tümpel, Sanddünen und Heideflächen, Kiefernwälder und sumpfiges Gelände mit Birken. Sie ist ein Naturschutzgebiet, das einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen einen Lebensraum gibt.
Startpunkt ist der Turmhof, das seit knapp zwei Jahren fertiggestellte Informationszentrum zur Wahner Heide. In der Straße Kammerbroich gelegen, bietet das im Rahmen der Regionale 2010 eingerichtete „Heideportal“ Material zur Wahner Heide und Wanderkarten. Besucher können auch Honig, Rinder- oder Ziegenfleisch aus der Heide erwerben. Vom Turmhof führt der Weg entlang der Straße Kammerbroich in Richtung Stümpen, bevor er nach links in den Pestalozziweg abzweigt. Dort taucht, rund zwei Kilometer vom Ausgangspunkt entfernt, ein grün-weißer Wegweiser zur Ehrenanlage Kalmusweiher auf. Damit geht es nach rechts, an einer hölzernen Schranke vorbei.
Das Informationszentrum im Turmhof, Kammerbroich 67, ist donnerstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Von dort führt unsere sechs beziehungsweise neun Kilometer lange Wanderung über verkehrsarme Straßen, Wald- und Feldwege. Diese sind teilweise sandig und steinig. Für die meisten Fahrräder und Kinderwagen dürfte das jedoch kein Problem sein. Bänke zum Ausruhen gibt es an der Strecke nur wenige, dafür aber Einkehrmöglichkeiten. Die Gaststätte „Bambi“, Brander Straße 154, bietet einen Biergarten und ist dienstags bis samstags ab 11 Uhr geöffnet. In der Dorfschänke Eckert, Scharrenbroicher Straße 75, die bei der längeren Variante als Einkehrmöglichkeit in Frage kommt, kann man ebenfalls drinnen und draußen sitzen – geöffnet täglich von 11 bis 14 Uhr und von 17 bis 1 Uhr.
Anfahrt: Vom Bahnhof Rösrath geht es zu Fuß über Hauptstraße, Sülztalplatz, Scharrenbroicher Straße, Brander Straße und Kammerbroich in etwa 20 Minuten zum Turmhof. Wer mit der Buslinie 423 zum Sülztalplatz fährt, hat es näher. Der Bahnhof Rösrath-Stümpen liegt ähnlich weit entfernt wie der Bahnhof Rösrath. Autofahrer gelangen über die Autobahn 3, Ausfahrt Rösrath, in die Nähe des Ausgangspunkts. Ein großer Parkplatz befindet sich am Hallenbad, Scharrenbroicher Straße/Ecke Brander Straße. (tr)
Wer möchte, kann 50 Meter nach links weitergehen und damit einen Abstecher zum Kinder- und Jugenddorf Stephansheide und der Stephanuskapelle unternehmen, ein Schild weist auf das „Pädagogische Zentrum für Kinder und Familien Stephansheide“ hin, das von der Diakonie Michaelshoven geführt wird. Das Gelände hat eine bewegte Geschichte: Ursprünglich standen dort Unterkunftsgebäude für den seit 1817 bestehenden Truppenübungsplatz Wahn, es folgten Nutzungen durch Polizei, Arbeitsdienst, „Jungmädel“ und Wehrmacht. 1940 richtete dort der NS-Staat ein Kriegsgefangenenlager ein, in dem zunächst französische, dann polnische und schließlich auch russische Soldaten litten. Trotz des Namen „Kriegsgefangenenlager Hoffnungsthal“ ist das Gelände mehrere Kilometer vom Ortsteil Hoffnungsthal entfernt, der Geschichtsverein Rösrath hält die Namensgebung für „typischen NS-Zynismus“: Die Stätte des Schreckens sei als Ort der Hoffnung dargestellt worden.Zurück beim Abzweig zur Gedenkstätte Kalmusweiher geht es nach der Holzschranke bis zu einer Gabelung und dort nach links (nicht in den Wölfchenweg). Wenig später ist der Ehrenfriedhof mit den Gräbern von 112 Gefangenen zu sehen. Auf einem Gedenkstein ist zu lesen, dass sie „Opfer von Hunger, Krankheit und Gewalt“ wurden. „Ihre Leiden mahnen zum Frieden“, heißt es weiter.
Nach der Gedenkstätte folgt der Wanderer dem eingeschlagenen Weg – und befindet sich inmitten wunderschöner Natur. Nach mehreren hundert Metern trifft er auf eine Kreuzung mit rot-weißen Wegweisern und biegt nach links auf den Wolfsweg in Richtung Brand und Wahner Heide ab. Bereits an der nächsten Ecke, nach etwa 100 Metern, geht es abermals nach links. Der schnurgerade Weg der „Großen Brandschneise“ führt zunächst an einem auf der linken Seite gelegenen Eichenwald vorbei. Danach folgt ein langes freies Stück Heidelandschaft, auf der rechten Seite breitet sich der Geisterbusch aus. Dort kann man auf weidende Glanrinder und Ziegen treffen. Die Nutztiere in der Wahner Heide sollen dazu beitragen, die von der Landwirtschaft geformte Kulturlandschaft der Heide zu erhalten. Zugleich ist es das Anliegen der Betreiber von Glanhof und Ziegenhof, gesunde Lebensmittel zu produzieren. Informationen hierüber und vieles Wissenswerte über die Natur der Heide ist auf Tafeln am Wegesrand zu lesen.
Sechs Wanderwege stellt der „Kölner Stadt-Anzeiger“ in den Sommerferien vor. Zu jedem gibt es drei Fragen. Jede Antwort enthält einen Buchstaben eines Lösungsworts. Werden diese in der Reihenfolge der Fragen aneinandergesetzt, erhält man den Lösungssatz mit 18 Buchstaben. Dieser Satz kann bis Freitag, 6. September; per Brief gesendet werden an den Kölner Stadt-Anzeiger, An der Gohrsmühle 10, 51465 Bergisch Gladbach, oder per E-Mail an gewinne.rheinberg@mds.de. Unter den richtigen Einsendungen werden Gewinne verlost. Der erste Preis wird vom Mediterana gesponsert: ein Tag für zwei in der Wellness-Oase. Der zweite Preis: ein zehnstündiger Nordic-Walking-Kurs für zwei, gesponsert von der AOK und dem TS 79. Der dritte Preis: zwei Karten für die Party Elfter im Elften in der Lanxess-Arena am 9. November.
1. Wie heißt die Kapelle, die am Rande des Kinder- und Jugenddorfs Stephansheide zu finden ist? (Erster Buchstabe)2. Wie hieß der Ort des Schreckens, an den die Gedenkstätte Kalmusweiher erinnert? (Zweiter Buchstabe im zweiten Wort)3. Was steht auf dem Holzschild, das am Rand der Wanderstrecke auf einen 100 Meter hoch gelegenen Aussichtspunkt hinweist? (Dritter Buchstabe im ersten Wort)
Nach der freien Strecke wieder am Waldrand angekommen, biegt der Wanderer nach links ab in Richtung Brander Straße. Auf der linken Seite ist dann ein Reitweg-Symbol zu sehen, rechts liegt der Waldrand. Aussicht belohnt für den Weg Wer die längere Wegvariante bevorzugt, kann auch – anstatt links abzubiegen – rund einen Kilometer geradeaus weitergehen, dann nach links auf den Wolfsheideweg abzweigen und nach zwei weiteren Kilometern die Häuseransammlung Hasbach erreichen. Von dort geht es auf einer Fußgängerbrücke über die Autobahn, danach über Hasbacher Straße, Scharrenbroicher Straße (Einkehrmöglichkeit in der „Dorfschänke Eckert“) und Brander Straße zurück zum Ausgangspunkt am Turmhof.
Die kürzere Strecke führt einen knappen Kilometer am Waldrand entlang, dann schwenkt der Weg nach rechts. Wenig später, am Waldrand, taucht auf der rechten Seite ein Holzschild mit dem Hinweis „Zum Busenberg“ auf. Der kurze Weg auf den 100 Meter hoch gelegenen Aussichtspunkt wird mit einem schönen Blick auf die Landschaft der Heide belohnt. Von dort geht es zurück zu dem Holzschild, wenig später folgt eine Gabelung, an der sich der Wanderer links hält, um nach etwa 30 Metern auf die asphaltierte Brander Straße zu treffen. Dort ist rechts abzubiegen, um nach etwa 200 Metern links zur Gaststätte „Bambi“ zu gelangen. Nach einer Rast geht es rund einen Kilometer weiter entlang der Brander Straße, ehe links die Straße Kammerbroich auftaucht und wenig später der Ausgangspunkt am Turmhof erreicht ist.