Hürther Basketballerinnen verpassen eine Bescherung
2. Basketball-Bundesliga:Berlin ist eine Hausnummer zu weit

Trotz der Niederlage freut sich HBC-Coach Martin Trefzger über eine gute Leistung.
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Am zwölften Spieltag der 2. Bundesliga Nord kassieren die Basketballerinnen aus Hürth in Berlin die zwölfte Niederlage. Die HBC-Basketballer kehren in der Oberliga dagegen mit einem Erfolg aus Bonn zurück, der Ligarivale aus Königsdorf beklagt eine Niederlage in der alten Bundeshauptstadt.
TuS Lichterfelde – Hürther BC 77:58 (36:25). In der 2. Basketball-Bundesliga Nord hatten die Hürtherinnen ungeahnten Reisestress. Vor der geplanten Abfahrt mit dem Bus nach Berlin am Freitag um 13 Uhr verabschiedete sich die gesamte Hürther Gruppe mit mehr als viereinhalb Stunden Verspätung wegen technischer Probleme. Nach einer Fahrtzeit von mehr als neun Stunden zum Hotel war die Hürther Reisedelegation hundemüde.
„Am Spieltag selbst war es dann doch richtig entspannt und als wir in der Halle ankamen, hatten wir zwar nur acht gesunde Spielerinnen aufzubieten, aber die waren gleich nach dem Sprungball richtig energiegeladen und brannten auf ihre Einsätze“, beschrieb HBC-Coach Martin Trefzger die Gegebenheiten bis zum Tipp-off.
Guter Beginn
Den HBC-Damen war keinerlei Furcht vor den vermeintlich starken Gegnerinnen anzumerken und man spielte munter und in der beiden ersten Spielabschnitten auch offensiv ansehnlich mit. „Nach der eher schwächeren Leistung im letzten Heimspiel habe ich mich im Berlin-Spiel über eine richtig gute Teamleistung gefreut und wir hatten mit Maia Voigt mit 15 Treffern, Sena Balci mit 14 und Maria Hack mit 12 gleich drei Werferinnen mit einer zweistelligen Trefferausbeute“, erklärte Trefzger seine Freude.
Aus HBC-Perspektive aber änderte sich dieser beherzte Auftritt im dritten Viertel, als man einen 25:11-Lauf des TuS einstecken musste und auch aufgrund von defensiven Rebound- und Ballverlust-Problemen ins Hintertreffen geriet.
Gut gelaunt zurück nach Hürth
Dann jedoch zeigte das Trefzger-Team Charakter, erzielte mit 20:16 das beste Viertelergebnis der Partie und spielte trotz der Reisestrapazen gut auf. „Wir steigen jetzt sehr müde, aber auch gut gelaunt und zuversichtlich in den Bus zurück nach Hause und hoffen, dass das Gefährt den ganzen Weg gut durchhält, so wie wir heute“, beschrieb Trefzger den Gemütszustand seiner Gruppe vor der Abfahrt.
BG Bonn – Hürther BC 79:84 (39:36). In einem Spiel mit vielen Wendungen und Führungswechseln in der Oberliga der Herren, welches Höhen und Tiefen beider Teams offenbarte, lieferte sich der HBC, nun Tabellenfünfter, mit dem Bonner Gastgeber BG einen heißen Kampf um eine Verbesserung im Klassement.
„Wir haben wieder einmal mit einer tollen Defensivleistung in Bonn gezeigt, warum wir in der Tabelle die wenigsten Gegenpunkte bekommen haben und gleichzeitig effektiv nach vorne gespielt und die Bonner Verteidigung vor arge Probleme gestellt haben“, sagte HBC-Coach Maxim Pack.
Enge Partie
In den ersten zwanzig Minuten konnte sich keines der beiden Teams deutlich absetzen oder man geriet mit kleinen Runs schnell wieder auf direkte Schlagdistanz. Als sich dann Valon Krasniqi (27), Frank Robin Buchmüller (15), Marc Banuls-Nessler (12) und Co. mit fünf Dreipunkttreffern im dritten Spielabschnitt knapp in Führung spielen konnten, schnupperte man schon ein wenig an einem möglichen Auswärtserfolg.
So einfach ließ sich Bonn aber nicht abschütteln, und als sich in der 36. Spielminute der HBC-Coach Pack mit zwei T-Fouls von der Spielerbank verabschieden musste, kamen kurzzeitig negative Gedanken auf. Aber aus vier resultierenden Freiwürfen konnte Bonn nur einen einzigen Punkt erzielen und die Hürther Verteidigung erlaubte dann in den letzten vier Minuten der Partie Bonn nur sechs Punkte im Gegensatz zu den neun Zählern, die man selbst zum Sieg erzielte. Der HBC ist damit im neuen Jahr selbst in der Lage, zu den Spitzenteams aufzuschließen, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.
Telekom Baskets Bonn III – TuS BW Königsdorf 84:66 (42:32). Mit einer klaren Niederlage fertigte die Bonner Drittvertretung des Bundesligaklubs Telekom Baskets Königsdorf um seinen Coach Pete Jarchow eiskalt ab. „Es waren in erster Linie die Jungs aus der Nachwuchs-Bundesliga NBBL, die uns mit ihrem Talent und ihrer Physis das Leben sehr schwer machten und uns zwischendurch richtig vorgeführt haben mit ihren sehr hochprozentigen Abschlüssen“, beschrieb Jarchow das Drehbuch des Spiels.
Nur im ersten Viertel konnten die Königsdorfer mithalten, sogar für einige Zeit die Führung behaupten und auf Augenhöhe agieren. Im zweiten Spielabschnitt bereits übernahm Bonn die Regie über das Geschehen und brachte mit einem 28:14-Viertelergebnis einen zweistelligen Vorsprung zustande.
Fehlende Kreativität
„Wir haben leider keine interessanten oder kreativen Einfälle gehabt in der Folgezeit, es war daher ein wirklich gebrauchter Tag in Bonn, der meine Enttäuschung über fehlende Cleverness an den Tag brachte“, kommentierte Jarchow.
Auch die beiden anschließenden Spielabschnitte gingen an die Hausherren und damit endete diese Partie mit beinahe 20 Punkten Unterschied eigentlich nicht erwartungsgemäß für den TuS, vielleicht auch weil Vincent Varga (22) nur von Heiko Wallreich (9) und Finn Herrlich (7) ein wenig Unterstützung im Erzielen der Punkte erhielt.
