Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

AusschussProstitution soll eingedämmt werden

2 min

Die Bedburger Politiker wollen den Straßenstrich nicht länger hinnehmen.

Bedburg – Die zunehmende Straßenprostitution in Bedburg ist der Kommunalpolitik ein Dorn im Auge. Derzeit bieten die überwiegend aus Bulgarien stammenden Frauen ihre Dienste hauptsächlich an der Landstraße 361 bei Broich und rund um die Autobahnbrücke bei Millendorf an. Einstimmig wurde nun in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses beschlossen, das nicht länger hinnehmen zu wollen.

Zuerst solle nun versucht werden, bei der Bezirksregierung in Köln ein „Verfahren zum Schutze der Jugend und des öffentlichen Anstandes“ einzuleiten. Bürgermeister Gunnar Koerdt machte aber deutlich, dass dies wohl eher nicht von Erfolg gekrönt sein dürfte. „Eine solche Sperrbezirksverordnung ist kaum zu bekommen.“ Schließlich sei die freiwillige Prostitution in Deutschland legal. Nur wenn die Frauen ihre Dienste neben Schulen oder Spielplätzen oder im Innenstadtbereich anbieten würden, könne die Stadt einschreiten. Gegen die Standorte an der Autobahn und an der L 361 habe die Bezirksregierung wahrscheinlich keine Bedenken.

Tagesticket im Rathaus

Sollte sie das Ansinnen tatsächlich ablehnen, wolle die Stadt eine Vergnügungssteuer auf das „Anbieten von sexuellen Handlungen“ einführen. Diese Steuer solle weniger dazu dienen, die städtischen Kassen zu füllen. Vielmehr solle durch sie dazu führen, dass die Prostitution eingedämmt wird. Praktisch könnte dies derart organisiert werden, dass sich die Prostituierten ein Tagesticket im Rathaus abholen, bevor sie ihren Dienst antreten.

Der städtische Ordnungsdienst würde dann künftig die einschlägigen Stellen im Stadtgebiet regelmäßig abfahren und die Damen kontrollieren. Wenn sie kein Tagesticket vorweisen können, würde ein Bußgeld fällig. Die Fraktionen machten sich auch Sorgen um Bedburgs Außendarstellung. Es sei nicht gut, dass Besucher, die die Autobahn 61 verlassen, als erstes einige Prostituierte sehen würden, die auf Kundschaft warten, hieß es in der Sitzung des Hauptausschusses.