Wind wird zu WasserstoffPilotprojekt startet im Windpark Königshovener Höhe

Lesezeit 2 Minuten
WIndparkKönigshoven

Nicht nur Strom soll im Windpark Königshovener Höhe erzeugt werden, auch Wasserstoff soll nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung bald zur Produktpalette gehören.

Bedburg – Was tun, wenn der Wind bläst, und der Strom aus den vielen Windrädern gar nicht benötigt wird, weil gerade genug davon da ist? In Bedburg soll ein Pilotprojekt die Lösung bringen: Der überschüssige Strom soll in Wasserstoff umgewandelt und so gespeichert werden.

Der „grüne Wasserstoff-Hub im Nordrevier“ hat gerade den zweiten von drei nötigen Sternen der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) erhalten, die nötig sind, um im Strukturwandel für die Nachkohlezeit von Bund, Land oder Europäischer gefördert zu werden. Hub – das bedeutet so viel wie Zentrum.

Weiterentwicklung bis zum Jahresende

„Was für eine super Nachricht mitten im Strukturwandel!“, reagierte Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach euphorisch. „Mit dem zweiten Stern haben wir eine grundsätzliche Förderempfehlung für unser Projekt erhalten. Damit sind wir unserer Idee von Wasserstoff als Braunkohle der Zukunft einen weiteren Schritt nähergekommen.“ Bis zum Jahresende soll das Vorhaben bis zur Förderreife weiterentwickelt werden. Beteiligt sind neben der Stadt Bedburg die Technische Hochschule Köln, Innogy Westenergie und zwei weitere Unternehmen.

Nicht nur Strom soll im Windpark Königshovener Höhe erzeugt werden, auch Wasserstoff soll nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung bald zur Produktpalette gehören.

Nicht nur Strom soll im Windpark Königshovener Höhe erzeugt werden, auch Wasserstoff soll nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung bald zur Produktpalette gehören.

Der überschüssige Strom aus dem Windpark Königshovener Höhe soll zur Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff verwendet werden, der wiederum vielseitig eingesetzt werden kann. Ein gewisser Anteil etwa kann ins Gasnetz eingespeist werden und so nach den Vorstellungen der Planer beispielsweise im geplanten Gewerbegebiet an der Autobahn 61 zum Einsatz kommen. Aber auch für den Antrieb von Bussen, Lastwagen oder Gabelstaplern oder zur Versorgung von Häusern und Gewerbegebieten mit Heizungswärme und Strom kann der umweltfreundlich erzeugte Wasserstoff verwendet werden.

200 Arbeitsplätze könnten es sein

„Wir wollen zeigen, wie man regenerativ erzeugten Wasserstoff ganz unterschiedlich einsetzen und kosteneffizient verfügbar machen kann“, sagt Solbach. Dem Vernehmen nach sollen im Wasserstoffzentrum rund 200 Menschen beschäftigt werden können.

Im rheinischen Revier stehen 82 Projekte auf der Liste des Sofortprogramms Plus, 49 haben bereits den zweiten von drei möglichen Sternen erhalten und gelten damit als „tragfähige Vorhaben“. Der dritte Stern bedeutet, dass das betreffende Projekt bewilligungsreif ist und auf Geld von Land, Bund oder auch EU setzen kann. Nach Angaben der Stadt wird der Wasserstoff-Hub das erste technische Verfahren samt Dienstleistung bieten, das die Bereitstellung von grünem Wasserstoff für unterschiedlichste Zwecke vorsieht.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auf der Königshovener Höhe stehen derzeit 21 Windräder, deren Betrieb der Stadt jährlich rund 1,5 Millionen Euro in die Kasse spült. Erst kürzlich hat der Stadtrat die Erweiterung um fünf Windräder beschlossen, die deutlich größer als die bestehenden werden sollen. Nach Angaben der Bedburger Stadtverwaltung ist mit einem zusätzlichen Ertrag von rund 800 000 Euro jährlich zu rechnen.

KStA abonnieren