Der Stadtrat stellt sich hinter Bürgermeister Volker Mießeler und plädiert für ein Fortbestehen der Musikschule in der Kreisstadt.
MusikschuleBergheim setzt ein Signal für den Erhalt von „La Musica“

Rund 140 Musikerinnen und Musiker fanden sich zum vielleicht letzten Orchesterkonzert der kommunalen Musikschule La Musica auf der Bühne des Europagymnasiums ein.
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Die Stadt Bergheim hat in der entscheidenden Phase um die Zukunft von La Musica ein klares Bekenntnis zur Musikschule abgegeben. Der Rat hat sich einstimmig und ohne Enthaltung dafür ausgesprochen, das Musikschulangebot in Bergheim zu erhalten, auch dann, wenn alle anderen früheren Partner im Zweckverband (Kerpen, Elsdorf und Pulheim) tatsächlich endgültig zum Jahresende ausscheiden.
Die Kündigung der Stadt Bedburg ist bereits wirksam, die übrigen Kommunen haben zum Jahresende gekündigt. Die Zweckverbandsversammlung der Musikschule entscheidet am Mittwoch, 17. Dezember, ab 17 Uhr im Ratssaal der Stadt Bergheim darüber, ob und wie es weitergeht. In Bergheim soll es nach dem Ratsbeschluss auf jeden Fall weitergehen.
Bergheim: Bürgermeister hält Appell für die Musikschule
Bürgermeister Volker Mießeler, zugleich Vorsteher der Zweckverbandsversammlung, hatte vor der Entscheidung einen flammenden Appell zugunsten der Musikschule gehalten. „Die Arbeit der Musikschule ist hervorragend“, sagte Mießeler. Sie existiere seit 60 Jahren und seit 50 Jahren in der Solidargemeinschaft der Kommunen. Bei einer solch langen Zeit könne sich doch keine Kommune einfach durch die Hintertür verabschieden.
Er verwies auf den riesigen finanziellen Vorteil einer kommunalen Zusammenarbeit. So zahle Bergheim etwa rund 170.000 Euro pro Jahr, Elsdorf nur 30.000, Pulheim 150.000. „Eine Stadt, die solch ein Angebot alleine vorhalten will, zahlt schnell eine Million“, sagte Mießeler. Die zu erwartenden Mehrkosten durch die gesetzlich vorgeschriebene Übernahme von Honorarkräften in ein festes Angestelltenverhältnis seien überschaubar. „Das ist kein Fass ohne Boden.“
Aus der Politik erhielt Mießeler Zuspruch. „Musikschulen schaffen kulturelle Identität, fördern persönliche Entwicklung und stärken das gesellschaftliche Miteinander – Werte, die nicht ersetzbar sind“, sagte Elisabeth Hülsewig (CDU). „Wo bleibt die Stimme der an Bildung interessierten Stadträte der anderen vier Kommunen?“ Man sei bereit, „ohne Wenn und Aber das Angebot in Bergheim weiter vorzuhalten und jedes Kind aus einer anderen Kommune gern zu begrüßen“, sagte Torsten Rekewitz (SPD).
Zuspruch kam auch von der FDP und der AfD, ebenso von den Grünen. Man kann Dinge nur verbessern, die bestehen bleiben, sagte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Peter Hirseler. Eine Auflösung der Musikschule wäre von allen die schlechteste Lösung. Laut Beschluss sollen im Fall einer Auflösung des Zweckverbands so viele Honorarkräfte von der Stadt Bergheim übernommen werden, wie für einen Musikschulbetrieb im Stadtgebiet benötigt werden, auch die Verwaltungsmitarbeiter sollen weiter beschäftigt werden. In welcher Form die Musikschule gestaltet wird, ist noch offen.
