Der Ratskandidat der Grünen im Bergheimer Wahlkreis 10, Uwe Ulbrich, hat seine Teilnahme an einer Bürgerversammlung der Initiative „Die Schule bleibt im Dorf“ im Pfarrheim von St. Remigius zurückgezogen. Er begründet seine Absage mit der Teilnahme einer AfD-Politikerin, die im selben Wahlkreis wie er antritt. Die AfD lebe von Spaltung und Provokation, nicht von Lösungen. „Wer ihr ein Podium bietet, trägt zur Normalisierung bei. Da mache ich nicht mit“, teilte Ulbrich in einer Pressemitteilung der Grünen mit.

Aus demselben Grund nimmt Petra Eßer (SPD) ebenfalls nicht an der Versammlung teil. Parteivorsitzender Torsten Rekewitz sagte, die SPD mache sich unglaubwürdig, wenn sie sich auf Bundesebene für ein AfD-Verbotsverfahren einsetze, sich auf kommunaler Ebene aber mit ihr an einen Tisch setze. Ob andere Politiker, darunter Hermann Josef Falterbaum von der CDU, ihre Zusage zurücknehmen, ist nicht bekannt.

Die Grünen Bergheim stehen hinter Ulbrichs Entscheidung: „Bergheim braucht Zusammenhalt statt Spaltung. Wir stehen für Respekt, Offenheit und ein   solidarisches Miteinander.“, so Astrid Dahmen, Vorsitzende des Stadtverbands.

Eingeladen hatte die Initiative „Die Schule bleibt im Dorf“ alle acht Kandidatinnen und Kandidaten, die sich im Wahlkreis 10 für ein Ratsmandat bewerben. Ihr Kopf ist Kai Faßbender. Er gehört der SPD an und war bis 2020 zweiter stellvertretender Bürgermeister in Bergheim, ehe er sich aus der aktiven Politik zurückzog. Mit seinen Mitstreitern setzt sich Faßbender dafür ein, dass es nach Aufgabe der Remigius-Grundschule einen Schulneubau im Bergheimerdorf geben müsse.