Seniorenwohnungen und BüroIn das Kardinal-Frings-Haus in Bergheim kehrt wieder Leben ein

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Es ist ein Teil des Anbaus zu sehen.

Im Anbau aus dem Jahr 1919 entstanden barrierefreie Seniorenwohnungen.

Das Ehepaar Abels hat das Kardinal-Frings-Haus erworben und in ein Büro und schicke Seniorenwohnungen umgebaut. 

Wo vor Jahrzehnten noch die ehemalige Küche eines Kinderheims war, ist nun ein rollstuhlgerechtes Badezimmer. Unter den in den 70er-Jahren verlegten Teppichböden kam eine Terrazzotreppe zum Vorschein. Im Kardinal-Frings-Haus in Quadrath-Ichendorf hat sich einiges getan. Denn das Denkmal hat neue Eigentümer.

Prof. Dr. Michael Abels und seine Frau Helga Katharina Abels haben das Gebäude Domackerstraße von der Pfarrgemeinde St. Laurentius in Quadrath erworben. Seit vielen Jahren berate er die Caritas im Rhein-Erft-Kreis, der das Gebäude von der Kirche angeboten worden sei, berichtet Michael Abels. Es sei jedoch zu klein für die Caritas.

Gebäude wurde als Krankenhaus und Kloster errichtet

„Dann habe ich mich ich in das Gebäude verguckt“, sagt der neue Eigentümer, der Anfang 2022 mit der Renovierung des Gebäudes begann. Seit Mitte November 2022 befindet sich Abels Büro Planung – Statik – Bauphysik in dem Backsteingebäude. Auf drei Etagen entstanden helle Büroräume.

Es sind Helga und Michael Abels mit einem Exemplar der Bronzebüste von Kardinal Frings zu sehen.

Helga und Michael Abels mit einem Exemplar der Bronzebüste von Kardinal Frings.

Ursprünglich wurde das Gebäude 1890 als Krankenhaus und Kloster errichtet, es wurde unter anderem auch als Waisenhaus und Kindergarten genutzt. Später war das Katholische Bildungswerk Rhein-Erft dort untergebracht und bis Ende 2021 die Rendantur der Katholischen Kirche.

Büste erinnert an den Kölner Erzbischof

Im 1919 errichteten Anbau sind jetzt Seniorenwohnungen entstanden. Alle barrierefrei, eine rollstuhlgerecht. „Wir haben schönen und hochwertigen Wohnraum für Senioren geschaffen“, sagte Abels, dessen beruflicher Schwerpunkt auf Planungen dieser Art liegt. Es sei ihm eine Herzensangelegenheit gewesen.

Das äußere Erscheinungsbild des Hauses sei erhalten geblieben – „alles in Rücksprache mit der Denkmalschutzbehörde“. „Da muss man einen Liebhaber finden“, sagt Abels. „Wir sind glücklich, dass wir es erwerben durften.“ Auch die ursprüngliche Treppe sei nach einem Foto des Nachbarn Heinz Boecker aus den 60er-Jahren nachgebaut worden, berichtet Michael Abels.

Aber nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern auch der Name des Hauses blieb erhalten. Des Namensgebers, von 1942 bis 1962 Erzbischof von Köln, wird im Gebäude in Form einer Bronzebüste gedacht. Bis vor kurzem gab es zwei Exemplare der Büste von Helmut Moos aus dem Jahr 1968 im Museum Ludwig in Köln und im Clemens-Sels-Museum in Neuss.

Die Tochter des verstorbenen Künstlers habe einem Nachguss zugestimmt, sodass nun ein drittes Exemplar im Erdgeschoss des Kardinal-Frings-Hauses steht. Offiziell wird das Gebäude Mitte Juni wiedereröffnet. „Die Leute freuen sich, dass das Haus erhalten bleibt“, berichtet Abels über die Resonanz im Ort.

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