StadtratKeine Steuererhöhungen, aber Gebühren steigen in Bergheim

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Ein Mann geht über einen Friedhof.

Die Friedhofsgebühren in Bergheim steigen. Die Stadt will sich nun bemühen, „attraktiver“ für Beerdigungen zu werden.

Weil Energie- und Personalkosten steigen, müssen die Bergheimer mehr für Bestattungen, Abwasser, Straßenreinigung und Müllabfuhr bezahlen.

Die gute Nachricht: Grund- und Gewerbesteuern bleiben in Bergheim im nächsten Jahr unverändert, es wird keine Erhöhung geben. Aber die Bergheimer müssen sich bei den Gebühren auf Steigerungen einstellen. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Montagabend die Gebührenordnungen für das Jahr 2024 geändert.

„Gegenüber den Kosten, die uns von Dritten auferlegt werden, sind wir als Kreisstadt gezwungen, die Gebühren entsprechend anzupassen, wir haben hier keinen Handlungsspielraum“, sagt Bürgermeister Volker Mießeler. SPD, Grüne und MDW/Die Linke stimmten gegen die Änderungen bei den Gebührenordnungen.

Energie- und Personalkosten lassen die Gebühren in Bergheim steigen

Die Verwaltung nennt gleich mehrere Gründe für den Anstieg bei den Gebühren. So schlagen durchweg höhere Energie- und Personalkosten zu Buche, die von den Bürgerinnen und Bürgern zu tragen sind. Bei den Abwassergebühren kommen Mehrkosten für eine aufwendigere Abwasserbehandlung dazu. „Die Umlage, die die Kreisstadt Bergheim zur Aufbereitung des Abwassers an den Erftverband zahlen muss, steigt gegenüber dem Vorjahr um über 600.000 Euro“, teilt die Stadtverwaltung Bergheim mit.

So steigt die Schmutzwassergebühr deutlich von 3,20 Euro auf 3,72 Euro je Kubikmeter. Das ist ein Plus von mehr als 16 Prozent. Die Niederschlagswassergebühr steigt um 12,4 Prozent von 1,37 Euro auf 1,54 Euro je Kubikmeter. 

Bergheim: Auch Straßenreinigung wird teurer

Tiefer in die Tasche greifen müssen die Bürgerinnen und Bürger auch für Straßenreinigung und Winterdienst. So steigt etwa die wöchentliche Reinigung der Straße von 0,99 Euro pro Frontmeter um vier Cent auf 1,03 Euro im kommenden Jahr. Die Winterdienstgebühren steigen von 0,73 € im Jahr 2023 um 21 Cent auf 0,94 € je Frontmeter im Jahr 2024.

Für den Gebührenanstieg bei der Müllabfuhr macht die Verwaltung die Inflation verantwortlich. Ein noch stärkerer Anstieg sei nur durch einen Griff in Gebührenrücklagen aus früheren Jahren vermieden worden, teilt die Stadtverwaltung mit. So wird etwa die zweiwöchentliche Entleerung einer 80-Liter-Tonne im nächsten Jahr 177 Euro statt wie bisher 170 Euro kosten. 

Die Bestattungsgebühren steigen um Werte zwischen vier und fünf Prozent, die Grabpachtgebühren gar um etwa neun Prozent. Die Gebühren für die Nutzung von Leichenhalle, Kühlraum oder Trauerhalle steigen um Werte zwischen sechs und neun Prozent.

Ganz schön viel Geld für den Aushub von sechs Kubikmetern Erde
Stadtrat Achim Brauer

So kostet die Erdbestattung in einem Reihen- oder Wahlgrab künftig etwa 1012 Euro statt wie bisher 959 Euro. „Ganz schön viel Geld für den Aushub von sechs Kubikmetern Erde“, sagte etwa Achim Brauer von MDW/Die Linke. Winfried Kösters von der FDP-Fraktion mahnte zu überlegen, wie Bergheim bei den Beerdigungen „attraktiver“ werden könne. Je mehr Menschen sich in Bergheim beisetzen ließen, desto stärker würden die allgemeinen Kosten für alle sinken. Das Thema soll nun im Arbeitskreis für das Friedhofswesen weiter erörtert werden.  

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