Schülerinnen und Schüler der Römerturmschule in Thorr bauen im Projekt mit der Schreinerei Werres Möbel aus Paletten.
FörderprogrammSchülerinnen und Schüler aus Thorr wechselten an die Werkbank

Die Römerturm-Schülerinnen und -schüler bauten in der Schreinerei Werres Möbel aus Paletten. Landrat Frank Rock (Mitte hinten) überzeugte sich von engagierter Arbeit an den Projekten.
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Es wird eifrig gesägt, geschliffen, gebohrt und geschraubt. In der örtlichen Schreinerei Werres bauen Schülerinnen und Schüler der Thorrer Förderschule „Am Römerturm“ im Rahmen eines zweiwöchigen Schulprojekts Möbel aus Paletten. Die Idee hatte Lehrer Florian Königs, angestoßen durch ein Förderprogramm der Frankfurter Neumayer-Stiftung, die das Projekt mit 8200 Euro unterstützt.
Er konnte schnell die Familie Werres gewinnen, die Werkstatt und Know-how kostenlos zur Verfügung stellte. Paletten wurden von Bergheimer Unternehmen spendiert. Und so konnten 39 Oberstufenschülerinnen und -schüler frisch ans Werk gehen.
Bergheim: Jugendliche bauten zunächst Sitzbänke aus Paletten
Täglich von 8 bis 12 Uhr tauschten sie in den vergangenen zwei Wochen Schulbank gegen Werkbank. Aus den Paletten bauten die Jugendlichen in der Werres-Werkstatt und im Schul-Werkraum zunächst Sitzbänke. Bald wurde das Repertoire erweitert um Biertischgarnituren und klappbare Stühle, die den Namen „Römerstühle“ bekamen. Prunkstück der Arbeiten ist eine mobile Theke.
Andere Projektgruppen sorgten für die Verpflegung der handwerkenden Profis und Laien, besorgten die journalistische Darstellung in Wort und Bild auf der Website der Schule und organisierten Teambesprechungen. „Das Projekt erlaubt den Teilnehmenden authentische Einblicke ins Berufsleben“, sagt Konrektorin Karin Wulftange. Die Schule sei, wie die Schreinerei, „im Ort verwurzelt. So kam die Zusammenarbeit, für die wir der Familie Kremer sehr dankbar sind, zustande“.
„Wir können uns vorstellen, dem einen oder anderen einen Ausbildungsplatz oder Praktika in unserer Schreinerei anzubieten“, sagt Juniorchef Marvin Kremer, wie seine Eltern und Seniorchefs Veronika und Volker Kremer Schreinermeister. Auch die drei Azubis der Schreinerei standen mit Rat und Tat bereit. „Die Schreinerei stand während der Zeit nahezu still“, sagt Volker Kremer.
Elena (13) und Lorenamia (14) sind „stolz auf die Präsentationen der Arbeiten durch unsere Reportergruppe. Wir haben Texte und Fotos selbst erstellt“. Max (14) arbeitet in der Endfertigung der Bänke. „Das macht Spaß. Es ist schön, zu sehen, dass durch unsere Arbeit etwas entsteht“, sagt er. Anna (15) und ihr Team schleifen von Hand und mit einer Maschine die Hölzer vor der Verarbeitung, „damit sich die Benutzer nicht an Splittern die Kleidung zerreißen“, weiß sie.
24 „Römerstühle“ sind fertig
Landrat Frank Rock als Träger der kreiseigenen Schule lobte das „tolle Projekt“ beim Besuch vor Ort. Fertig sind zurzeit 24 Römerstühle, vier Bänke, die Theke und mehrere Biertischgarnituren. Die sollen beim Thorrer Weihnachtsmarkt zum Einsatz kommen und auch zum Kauf angeboten werden.
Das Projekt wird fortgeführt in den Werkräumen der Schule, „dann allerdings nur noch einmal pro Woche“, wie Projektleiter Florin Königs erläutert. Der Thorrer Weihnachtsmarkt mit Kunsthandwerk, Kinderaktionen, Adventsfenster, Nikolaus und Livemusik findet an der Römerstraße 30 statt am Samstag, 6., und Sonntag, 7. Dezember, jeweils ab 12 Uhr.

