Förderschule platzt aus allen NähtenNeue Pläne für Schule in Bergheim-Thorr

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Die Stadt Bergheim und die Kreisverwaltung informierten die Bürger über die geplante Erweiterung der Förderschule zum Römerturm in Thorr.

Bergheim-Thorr – Mehr als 100 Bürgerinnen und Bürger waren am Donnerstagabend in die Turnhalle der Förderschule Zum Römerturm gekommen, um sich die Pläne für die Erweiterung der Schule vorstellen zu lassen. Weil die vom Kreis getragene Schule nicht für die seit Jahren hohen Schülerzahlen ausgelegt ist, sollen neue Räume her. „Es fehlen nach derzeitigem Stand fünf Räume“, sagte Andreas Koch vom Kreisbauamt.

Die Schülerzahlen sind hoch

Die Schülerzahlen lägen schon lange deutlich höher als im Schulentwicklungsplan erwartet. Nach Angaben des Kreises sind es derzeit 182 Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis 20 Jahren, die die Schule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung besuchen. Der Schulentwicklungsplan des Kreises hatte jedoch nur mit rund 160 Kindern gerechnet, und selbst das wäre für die Schule noch zu viel. Pro Raum sollen laut Kreis möglichst nicht mehr als zehn Kinder betreut werden – für die mehr als 180 Kinder sind aber nur 13 Räume vorhanden.

Da die Möglichkeiten zur Erweiterung und Aufstockung auf dem bestehenden Gelände ausgereizt sind, schwebt dem Kreis ein Erweiterungsbau auf der anderen Seite der Straße Zum Grüngürtel vor, direkt gegenüber dem Bestandsbau. Allerdings würde für den Bau, der über eine Brücke mit der jetzigen Schule verbunden werden könnte, der beliebte Spielplatz in Anspruch genommen werden müssen.

Belastungsprobe auf enger Straße

Von der Erweiterung erhoffe man sich auch eine Entzerrung der Verkehrssituation an der Schule – und schnell wurde auf der Versammlung deutlich, dass genau hier für viele Thorrer etwas im Argen liegt, auch wenn die Bürger und Schulleiterin Monika Christoffels nicht müde wurden, die enge Verbindung zwischen Bürgerschaft und der vor fast 50 Jahren im Ort gegründeten Schule zu betonen. Zweimal am Tag fahren rund 30 rote Kleinbusse an der Schule vor, um die Schülerinnen und Schüler abzusetzen oder abzuholen – eine Belastungsprobe vor allem auf der engen Straße zum Römerturm, an der auch ein Kindergarten und das Feuerwehrgerätehaus gelegen sind.

Ein Acker als Alternative

Bei Notfällen am Morgen sei es schon vorgekommen, dass die Feuerwehrleute Probleme gehabt hätte, zu ihren Einsatzfahrzeugen zu gelangen, berichtete ein Thorrer. „Wir wissen um die Stressfaktoren, die wir in den Ort geben“, sagte Christoffels.

Die Thorrer Klaus Schilbert, Franz-Josef Düchting und Hermann-Josef Falterbaum brachten eine Alternative zu den Plänen des Kreises ins Spiel: Auf einem Acker zwischen Grüngürtel und Autobahn könnte ein Erweiterungsbau mit zusätzlichen Parkplätzen und Haltepunkten für Kleinbusse in fußläufiger Nähe zur Schule entstehen. So könne auch der Spielplatz verschont bleiben, und die Verkehrslage auf der Straße zum Römerturm werde zumindest entzerrt. Mit dem Gedanken konnte sich auch Christoffels anfreunden. „Dort könnte man etwa die Mittelstufe unterbringen.“

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Viele Thorrer regten aber auch eine vollständige Verlagerung der Schule mit einem kompletten Neubau an und verwiesen auf gefährliche Situationen mit den Kleinbussen und Konflikte mit deren Fahrern. „Die Schule ist in dieser Größe nicht mehr zeitgemäß für den Ort“, sagte etwa der Thorrer Markus Schwarz. „Der Verkehr muss raus aus dem Dorf.“ Ins Gespräch gebracht wurde dabei etwa eine Fläche auf der anderen Seite der Autobahn nahe dem Sportpark. Die Kreisverwaltung will die Vorschläge nun prüfen.

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