Unfall im Schwimmbad14 Kinder mussten nach Chlorgas-Austritt in Bergheim die Nacht in Kliniken bleiben

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Rettungskräfte und ein Polizist stehen vor einem Gebäude. Ein Schulbus steht am Straßenrand.

Kinder einer Grundschulklasse sind im Oleanderbad durch einen Chlorgasaustritt verletzt worden. Sie klagten über Atemwegsreizung.

Nach dem Chlorgas-Unfall in Bergheim ermittelt die Polizei weiter. Ein Handyvideo soll aufsteigende Blasen im Schwimmbecken zeigen.

Auch einen Tag nach dem Chlorgasaustritt im Quadrath-Ichendorfer Oleanderbad wurden am Mittwoch, 19. April, noch Kinder in den Kliniken behandelt. Das teilte die Stadtverwaltung auf Anfrage mit.

Insgesamt waren am Dienstag, 18. April, laut Stadt 21 Kinder und zwei Lehrerinnen der Grundschule Am Schwarzwasser in Ahe in Krankenhäuser eingeliefert worden, nachdem sie im Schwimmunterricht offenbar Chlorgas eingeatmet hatten und über Symptome geklagt hatten. 

Michael Robens vom Bürgermeisterbüro Bergheim berichtete, dass 14 von ihnen die Nacht noch in vier verschiedenen Krankenhäusern hätten verbringen müssen. „Grund ist, dass Chlorgas auch nach Stunden noch ein Lungenödem auslösen kann. Das sollte durch die Ärzte in den Krankenhäusern medizinisch überwacht werden, sodass Spätfolgen ausgeschlossen werden konnten.“

Schulpsychologin soll die Kinder betreuen

Die Kinder seien auf die Krankenhäuser an der Amsterdamer Straße in Köln, in Düren-Birkesdorf, die Uniklinik Köln und eine Mönchengladbacher Klinik verteilt worden, so Robens.

Am Mittwochmorgen habe die Stadt ein Gespräch mit der Schulleitung geführt. Die betroffene Klasse habe den Mittwoch freibekommen. Die Schulleiterin habe eine Schulpsychologin angefordert, die die Kinder in der kommenden Zeit betreuen soll.

Bürgermeister lobt Sportlehrerin, die schnell und besonnen reagiert hat

Nach Informationen dieser Redaktion soll es ein Handyvideo geben, auf dem aufsteigende Blasen in dem Schwimmbecken zu sehen sein sollen. Es ist aber nirgendwo veröffentlicht worden. Zurzeit untersucht die Kripo das Oleanderbad, um die Ursache und den Verursacher für den vermeintlichen Chlorgasaustritt zu ermitteln.

Bürgermeister Volker Mießeler hat sich bereits vor Ort ein Bild von dem Unglück gemacht. Er lobte explizit eine Sportlehrerin, die besonders schnell reagiert und die erst Kinder an die frische Luft gebracht habe und dann auch sofort Alarm ausgelöst habe. Das Bad blieb am Mittwoch wegen polizeilicher Untersuchungen geschlossen.

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