Pooltests an Bergheimer GrundschulenEltern beklagen Verzögerungen bei Ergebnissen

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Grundschule dpa

Grundschule (Symbolbild).

Bergheim – Die rasante Ausbreitung der Omikron-Welle stellt auch die Grundschulen in Bergheim vor große Herausforderungen. Schulen und Eltern warten teilweise tagelang auf Testergebnisse, weil die Labore mit der Auswertung nicht hinterherkommen.

So ist es der Mutter eines Grundschulkinds ergangen, die anonym bleiben möchte. Bei ihrem Kind habe es einen positiven Fall in der Klasse gegeben. Das Prozedere läuft so ab: Alle Kinder machen einen anonymisierte Pooltest, in dem alle Proben gesammelt und gemeinsam ausgewertet werden. Stellt sich dieser Pooltest als positiv heraus, wird jedes Kind noch einmal einzeln getestet (Rückstellprobe).

Bergheimer Mutter hat Verständnis für Labore

In besagtem Fall musste die Mutter mehrere Tage auf das Ergebnis warten. Glücklicherweise, so sagt sie, sei es ein Wochenende gewesen, sodass sie sich keine Sorgen um die Betreuung machen musste. Glücklicherweise habe sich das Testergebnis ihres Kindes als negativ erwiesen. Die Mutter berichtet von Fällen aus ihrem Bekanntenkreis, in denen Eltern teilweise zehn oder elf Tage auf ihr Testergebnis haben warten müssen.

„Ich habe ja Verständnis, dass die Labore überlastet sind“, sagt sie. Allerdings mache das die Situation für Eltern sehr schwierig. Denn wenn Kinder längere Zeit zu Hause bleiben müssten, sei es für berufstätige Eltern schwer, immer wieder kurzfristig eine Betreuung sicherzustellen. Nicht alle Menschen könnten im Homeoffice arbeiten. „Ich weiß nicht, ob das jeder Arbeitgeber so mitmacht“, sagt sie. Für Familien mit mehreren Kindern habe das Warten natürlich Auswirkungen auf die Geschwister, die dann möglicherweise auch zu Hause bleiben müssten. „Es muss ein Plan B her“, sagt die Bergheimerin.

„Kurzfristige Lösungen müssen her"

Den Plan B vermisst auch Elisabeth Hülsewig, stellvertretende Bürgermeisterin (CDU) und Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Sport und Kultur. Auch sie sei schon von Eltern auf das Thema angesprochen worden. „Mein klarer Appell geht an das Land. Kurzfristige Lösungen müssen her.“ Man könne die Pandemie-Bekämpfung nicht wieder auf die Eltern und Schulleitungen abwälzen.

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Die Stadtverwaltung habe registriert, dass es einige wenige solcher Fälle gegeben habe, seit das Verfahren laufe, berichtet Sozialdezernent Matthias Esser auf Anfrage. Wie es aus dem NRW-Schulministerium heißt, soll das Testverfahren ohnehin überdacht werden. Derzeit sind in NRW etwas mehr als 120 000 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne.

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