Im Gleis 11„Art meets Music“ will unbekannten Kunstschaffenden in Bergheim ein Forum bieten

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Eine junge Frau und ein Mann in einem Raum mit Bildern.

Kunst trifft Musik: Carla Riediger und Ingmar Chriske waren die ersten Ausstellenden bei der reizvollen neuen Reihe im Quadrath-Ichendorfer Kulturbahnhof Gleis 11.

Junge Kunst und gute Musik locker und unterhaltsam unter einen Hut zu bringen, lautet das Ziel einer neuen Veranstaltungsreihe im Kulturbahnhof.

Am Samstag feierte „Art meets Music“ eine gelungene Premiere und machte prompt Lust auf mehr. Im August vergangenen Jahres hatten die Bergheimer Kunstschaffenden Alexandra Schauff und Jan Bittner ihre Bilder im Gleis 11 ausgestellt und die Vernissage mit einer DJ-Session aufgepeppt.

„Die Resonanz war so gut, dass wir uns überlegt haben, künftig auch anderen noch unbekannten Künstlerinnen und Künstlern aus der Region hier im Kulturbahnhof ein Forum zu bieten. Das Ganze soll ganz entspannt ablaufen: Nachmittags gibt es erst frische junge Kunst zu entdecken, und die Gäste können ungezwungen mit den Macherinnen und Machern ins Gespräch kommen. Abends geht's dann partymäßig mit Musik vor allem aus den Bereichen Hip-Hop, House und Elektronik weiter“, erklären die Initiatoren die Idee hinter „Art meets Music“.

Erste Ausstellung für eine 18-Jährige aus Bedburg-Millendorf

Davon profitierte am Samstag die erst 18-jährige Carla Riediger, die im Gleis 11 ihre allererste Ausstellung hatte. Die ganz in Schwarz gekleidete junge Frau aus Bedburg-Millendorf kommt aus der Gothic- und Metal-Szene und bringt dies auch in ihren teils abstrakten, teils mit mystischen Symbolen spielenden Bildern zum Ausdruck, die auf den ersten Blick düster, unheimlich, morbide und rätselhaft wirken.

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„Die Vergänglichkeit des Lebens ist in der Tat eines meiner Grundthemen“, sagt die junge Künstlerin, die selber allerdings enorm kreativ, experimentierfreudig und vielseitig ist. Neben dem Malen arbeitet sie mit Holz, schafft kleine Skulpturen aus Alltagsgegenständen, macht Textilkunst und schreibt Kurzgeschichten in Notizbücher, die sie selbst aufwendig illustriert.

Derweil ist Kunst für Ingmar Chriske, den zweiten „Art meets Music“-Aussteller, nicht zuletzt ein Versuch, die kranke Seele zu heilen. Der 46-jährige Mönchengladbacher mit Erftstädter Wurzeln hat eine ganz schwere Lebensphase hinter sich. Schlimmer Höhepunkt einer ganzen Reihe von persönlichen Schicksalsschlägen war ein verheerender Hausbrand im vergangenen Jahr.

„Das hat bei mir zu einer posttraumatischen Belastungsstörung mit Angstzuständen und Panikattacken geführt. In der Therapie habe ich das Acryl-Pouring für mich entdeckt. Da gießt man flüssige Farben auf die Leinwand, die durch Kippen und Schwenken ineinanderlaufen. Welche Muster, Farben und Formen am Ende dabei herauskommen, kann man nur begrenzt steuern. Es ist wie im richtigen Leben.“ Chriskes zweite Passion ist die Musik, und so war es naheliegend, dass er am Abend als DJ Ingmar gleich auch den Sound für den Partyteil von „Art meets Music“ lieferte. Die Reihe soll fortan viermal im Jahr im Gleis 11 aufgelegt werden.

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