Quadrath-IchendorfWohnheim für Obdachlose weicht Kindergarten

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Das Wohnheim für Obdachlose und Flüchtlinge in Quadrath-Ichendorf soll bald abgebrochen werden.

Das Wohnheim für Obdachlose und Flüchtlinge in Quadrath-Ichendorf soll bald abgebrochen werden.

Bergheim-Quadrath-Ichendorf – Fenster und Türen im Erdgeschoss sind mit Holzplatten vernagelt, das große Gebäude ist offenkundig unbewohnt: Das frühere Obdachlosen- und Flüchtlingsheim an der Straße Am alten Sportplatz steht seit einigen Wochen leer, und es werden auch keine neuen Bewohner mehr einziehen. Der Stadtrat hat die Weichen dafür gestellt, das marode Gebäude abzubrechen und an seiner Stelle später einen dreigruppigen Kindergarten zu errichten.

„Aus fachlicher Sicht begrüßen wir das sehr“, sagt Sozialdezernent Klaus-Hermann Rössler. In dem Haus sei der Sanierungsbedarf sehr hoch, vor allem bei den Sanitäranlagen. Die anfallenden Kosten beziffert Rössler auf mehr als 300.000 Euro. Eigentlich hätte das Haus schon zum Jahresbeginn leer sein sollen. „Aber da wir noch Sanierungen in anderen Unterkünften hatten, hat es noch bis zum Mai gedauert.“

In den 90er-Jahren sei das Haus gebaut worden und zunächst vom Martinswerk in Kenten für Mitarbeiter genutzt worden, die nur vorübergehend im Werk arbeiten. Die Stadt habe es dann später von dem Unternehmen erworben.

„Alles andere als optimal“

Zunächst sei es nur für Obdachlose, später dann auch für Flüchtlinge genutzt worden. „Die Unterbringung war aber alles andere als optimal“, sagt Rössler. Die Räumlichkeiten seien etwa für Familien nicht zugeschnitten gewesen, es habe für mehrere Parteien eine gemeinsame Küche gegeben.

Über den Abriss sei man auch deswegen froh, weil es in dem Wohnquartier rund um die Straßen Am Rötschberg und Am Alten Sportplatz „eine hohe bauliche Verdichtung“ gebe. Als vor Jahren die Einrichtung des Übergangswohnheims noch dazugekommen sei, habe das der Wohnqualität in dem Viertel nicht gutgetan. „Es hat viele Beschwerden und Konflikte gegeben“, sagt Rössler.

Wohnviertel aufwerten

Nun allerdings ergebe sich die Chance, das Wohnviertel deutlich aufzuwerten. Nach dem Abbruch ist entsprechend der Haushaltsentscheidung des Stadtrats vorgesehen, an der Stelle des Übergangswohnheims einen dreigruppigen Kindergarten zu bauen. „Wir haben im Stadtgebiet einen erheblichen Bedarf an Kindergärten“, sagt Rössler.

Und gerade in Quadrath-Ichendorf gebe es zahlreiche Provisorien. Da werde der Bau des Kindergartens am alten Sportplatz eine große Bereicherung sein. Der Abbruch des Wohnheims wird voraussichtlich noch in diesem Jahr erfolgen.

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